Fall Herdecke: Tochter soll Mutter vor Stichen gequält haben

Die neu gewählte Bürgermeisterin von Herdecke wurde bei einem Messerangriff lebensgefährlich verletzt. Verantwortlich soll die Tochter sein. Was davor geschah, dazu gibt es nun neue Erkenntnisse.
dpa |
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Mit einem Rettungshubschrauber war Iris Stalzer mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus geflogen worden. (Archivbild)
Mit einem Rettungshubschrauber war Iris Stalzer mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus geflogen worden. (Archivbild) © Alex Talash/dpa
Herdecke

Dem lebensgefährlichen Messerangriff auf die neu gewählte Bürgermeisterin von Herdecke im Ruhrgebiet soll ein stundenlanges Martyrium der Frau vorangegangen sein. Die 17-jährige Tochter soll ihre Mutter am Dienstag über einen Zeitraum von mehreren Stunden im Keller des Hauses bedroht und gequält haben, wie Sicherheitskreise der Deutschen Presse-Agentur bestätigten. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet.

Die 57-jährige Juristin habe zahlreiche Kopfverletzungen erlitten. Das Mädchen soll dabei auch mit einem Deospray und einem Feuerzeug auf die Mutter zugegangen sein, um deren Haare und Bekleidung anzuzünden. Beide sollen sich lautstark über einen längeren Zeitraum gestritten haben. 

Zudem fanden die Ermittler Hinweise, die auf eine versuchte Vertuschung der Tat hindeuten. Vor dem Ruf der Rettungskräfte wurden demnach größere Blutspuren in dem Haus entfernt. In einem Rucksack des Sohnes sei eines der Tatmesser und blutverschmierte Kleidung der Tochter in seinem Zimmer entdeckt worden, hieß es aus Sicherheitskreisen. 

13 Messerstiche 

Bereits bekannt war, dass die Adoptivtochter dann auf ihre Mutter mit zwei Messern eingestochen und sie lebensgefährlich verletzt haben soll. Ihr Körper habe Verletzungen von 13 Messerstichen aufgewiesen, so Ermittlerkreise.

Die Politikerin ist inzwischen außer Lebensgefahr. Die Staatsanwaltschaft wertet die Tat als gefährliche Körperverletzung. Die Tochter hatte nach Angaben der Ermittler nach dem Angriff selbst den Notruf gewählt und behauptet, ihre Mutter sei überfallen worden. 

Die Juristin Iris Stalzer (SPD) hatte die 17-Jährige demnach belastet, nachdem sie sie zunächst nicht als Angreiferin nennen wollte. Offen ist bislang die Motivlage. In der Familie gab es laut Polizei und Staatsanwaltschaft familiäre Streitigkeiten. 

Mit im Haus war der 15 Jahre alte Adoptivsohn. Ob er eine Rolle bei den Geschehnissen gespielt hat, ist noch Teil der laufenden Ermittlungen. 

Stalzer sollte nach der Kommunalwahl im September ihr Amt als Bürgermeisterin von Herdecke am 1. November antreten. Nach Angaben der Stadt, die zwischen Dortmund und Hagen liegt, leitet der Erste Beigeordnete auf unbestimmte Zeit die Verwaltung.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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