Erst Hamburg, dann Berlin: Flüchtlingsheime brennen

Hamburg/Berlin - Ein Brand in einer Hamburger Unterkunft für minderjährige Flüchtlinge hat am Dienstag ein glimpfliches Ende genommen. Nach ersten Angaben der Feuerwehr blieben die etwa 15 Bewohner im Stadtteil Hammerbrook unverletzt. Zuerst hatte es geheißen, fünf Menschen würden vermisst. Man gehe nicht von einem Anschlag aus, sagte ein Sprecher der Hamburger Sozialbehörde. Das Gelände sei umzäunt und bewacht.
Der Brand sei inzwischen gelöscht, sagte ein Feuerwehrsprecher. Vom Lagezentrum der Polizei hieß es, Ermittler des Landeskriminalamtes würden den Brandort inspizieren, sobald die Lage es dort zulasse. Ein Container sei auf jeden Fall unbewohnbar.
Den Angaben von Polizei und Sozialbehörde zufolge gibt es keinen Hinweis darauf, dass der Brand in der Unterkunft mit dem gewaltsamen Tod eines Schülers an einer Schule in Hamburg-Wilhelmsburg zu tun habe. "Wir sehen da keinen Zusammenhang", sagte ein Sprecher der Sozialbehörde auf Anfrage am Abend.
Bei den Bewohnern der Asylbewerberunterkunft handelt es sich nach Auskunft der Sozialbehörde um minderjährige unbegleitete Flüchtlinge, die straffällig geworden sind. Die 16 Container stehen in einem Industriegebiet. Die Jugendlichen sollen jetzt die Nacht im unversehrten Hauptgebäude verbringen, bis die Container wieder bewohnbar seien.
Nur Stunden später brennt es in Berlin
Beim Brand in einem Heim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Berlin sind die Bewohner glimpflich davongekommen. Es wurde niemand verletzt, allerdings ist das Haus im Stadtteil Lichterfelde nun unbewohnbar, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Zuvor hatte es den Verdacht gegeben, dass zwei Jugendliche Rauchgasverletzungen erlitten haben.
Das Feuer brach am Dienstag aus noch unbekannter Ursache in einem Zimmer im ersten Stock des dreigeschossigen Hauses aus. Von dort griff es auf ein anderes Zimmer und das Dach über. Das Dach brannte großflächig und stürzte in das darunter liegende Geschoss.
Etwas über die mögliche Brandursache zu sagen, sei noch viel zu früh, sagte eine Polizeisprecherin. Die Ermittler könnten ihre Arbeit erst aufnehmen, wenn der Brand komplett gelöscht sei. Am Dienstagabend war das noch nicht der Fall. Ein benachbartes anderes Flüchtlingsheim sei nicht von dem Feuer betroffen, hieß es.
In dem Haus befand sich laut Polizei zugleich ein Wohnheim für Alkoholiker und Obdachlose. Fast alle Bewohner des Hauses - 62 Jugendliche und 76 Erwachsene - hätten sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht, sagte der Feuerwehrsprecher. Die Betreuer hätten sie ins Freie geführt. Zwei Jugendliche seien mit Atemschutz-Hauben von der Feuerwehr aus dem Haus geholt worden. Die Bewohner seien nun in einer Ersatzunterkunft. Die Feuerwehr war mit 100 Einsatzkräften vor Ort.
In Berlin hatte es bereits am Wochenende in einer Flüchtlingsunterkunft gebrannt. Im Stadtbezirk Treptow-Köpenick brannte ein Zimmer komplett aus. Ursache war vermutlich die Zigarette eines Bewohners, der beim Rauchen eingeschlafen war.