Die CDU hofft auf Dieter Althaus

Noch immer ist Dieter Althaus nach seinem Skiunfall „nicht vollständig orientiert“, wie Ärzte im Klinikum Jena bestätigen. Die CDU beteuert zwar, es gebe „keinen Plan B“ für den Landtagswahlkampf - doch hinter vorgehaltener Hand wird bereits spekuliert.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Noch immer ist Dieter Althaus nach seinem Skiunfall „nicht vollständig orientiert“, wie Ärzte im Klinikum Jena bestätigen. Die CDU beteuert zwar, es gebe „keinen Plan B“ für den Landtagswahlkampf - doch hinter vorgehaltener Hand wird bereits spekuliert.

JENA Weiter Sorge um Dieter Althaus: Nach seiner Verlegung in das Universitätsklinikum Jena gab es dort am Montag zum ersten Mal eine Bulletin über den Gesundheitszustand des bei einem Skiunfall schwer verletzten Ministerpräsidenten von Thüringen.

Der prominente Patient sei weiterhin zeitlich und räumlich „nicht vollständig orientiert“, sagte der Direktor der Neurochirurgie, Rolf Kalff. Ursache sei ein so genanntes „Durchgangssyndrom“, also eine Psychose, die nach seiner schweren Schädel-Hirn-Verletzung eingetreten war.

„An den Unfall kann er sich ebenfalls nicht erinnern“, so Kalff. Die volle Tragweite des Geschehens werde ihm wohl erst im Verlauf der Rehabilitation bewusst werden. Die Nachricht vom Tod der Skifahrerin, mit der er am 1. Januar in Österreich zusammengestoßen war, habe er mehrere Male wieder vergessen.

Manchmal sei er fast klar, doch schon eine Viertelstunde später könne er sich nicht mehr erinnern, erklärte Kalff. Es werde aber „von Tag zu Tag besser“.

Althaus hat durch die Nähe seines familiären Umfelds nach Angaben des Professors die besten Möglichkeiten zur Genesung. Er habe volles Vertrauen zu den behandelnden Ärzten und brauche vor allem Ruhe. Fernseher und Radio sind vorübergehend aus dem Krankenzimmer entfernt worden, Althaus erhalte auch keine Zeitungen.

Der Patient könne aufstehen und habe bereits erste Trainingseinheiten absolviert. Sein Tagesablauf beginne am Morgen um Viertel nach 7 Uhr beim gemeinsamen Frühstück mit seiner Frau Katharina, berichtete Kalff. Es gehe mit dem prominenten Patienten „stabil aufwärts“.

Darauf setzt offenbar auch die thüringische CDU. Sie geht weiterhin davon aus, dass Althaus so weit wieder hergestellt wird, dass er sich im bevorstehenden Landtagswahlkampf engagieren kann. CDU-Landesgeschäftsführer und Wahlkampfleiter Andreas Minschke sagte, die heiße Phase beginne erst nach den Sommerferien, am 30. August wird gewählt. Bis dahin werde Althaus „seine alte Stärke wieder erlangt haben“. Es gebe deswegen auch keinen „Plan B“ für den Fall, dass Althaus doch nicht zur Verfügung stehe.

Parteiintern ist die Zuversicht aber nicht ganz so groß. Hinter vorgehaltener Hand wird die Frage gestellt, wie das Wahljahr 2009 mit einem Ministerpräsidenten, Parteivorsitzenden und Spitzenkandidaten, der über Monate hinweg rekonvaleszent ist, zu bestehen sei.

Offiziell wird das allerdings nicht geäußert – aus Angst, jede derartige Äußerung könne als Illoyalität gegenüber Althaus gedeutet werden.

So wies Minschke auch die Spekulation zurück, der frühere Ministerpräsident Bernhard Vogel solle einen Ausfall von Althaus kompensieren. Vogels Einsatz im Wahlkampf stehe schon seit vergangenem Juli fest.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.