Dessous im Schaufenster: Verschleierte greift Verkäuferin an

Eine Verkäuferin in einem Modegeschäft in Berlin-Neukölln soll von einer vollverschleierten Frau attackiert worden sein. Diese störte sich offenbar an der Schaufensterauslage aus Dessous und Kopftüchern.
von  dpa
Leicht bekleidete und traditionell islamisch angezogene Schaufensterpuppen stehen im Geschäft "Ranosh Damenmode" in der Sonnenallee in Berlin. Eine vollverschleierte Frau soll möglicherweise aus religiösen Motiven in Berlin am 26.08.2017 die Verkäuferin des kleinen Modegeschäftes angegriffen und geschlagen haben.
Leicht bekleidete und traditionell islamisch angezogene Schaufensterpuppen stehen im Geschäft "Ranosh Damenmode" in der Sonnenallee in Berlin. Eine vollverschleierte Frau soll möglicherweise aus religiösen Motiven in Berlin am 26.08.2017 die Verkäuferin des kleinen Modegeschäftes angegriffen und geschlagen haben. © dpa

Berlin - Eine vollverschleierte Frau soll in Berlin in einem kleinen Modegeschäft eine arabischstämmige Verkäuferin angegriffen und geschlagen haben.

Der Vorfall hatte möglicherweise religiöse Gründe, weil in dem Schaufenster an der Sonnenallee Kopftücher neben Dessous gezeigt worden sind. Da auch ein politischer Hintergrund nicht auszuschließen sei, habe der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen, sagte ein Polizeisprecher am Mittwochnachmittag.

Täterin war keine Unbekannte

Die Beamten stützen sich weitgehend auf die Aussagen des verletzten Opfers. Demnach kam die Angreiferin zweimal in das arabisch geführte Geschäft im Berliner Stadtteil Neukölln. Beim ersten Mal pöbelte sie auf Deutsch und Türkisch und wurde rausgeworfen. Beim zweiten Mal kam sie gemeinsam mit einer weiteren Frau und griff die 40-jährige Verkäuferin den Angaben nach an.

"Die Attacke passierte bereits am 26. August, es wurde noch am gleichen Tag Strafanzeige gestellt. Die Verkäuferin ist an Kopf, Rumpf und Bein verletzt worden. Möglicherweise stellt der Staatsschutz seine Ermittlungen wieder ein, wenn kein politischer Hintergrund vorliegt", sagte der Polizeisprecher.

Die aggressive Frau soll einen sogenannten Nikab getragen haben. Das ist eine komplette Kopfverhüllung, die einer Burka ähnelt, bei der aber die Augen frei bleiben. Zuerst hatten "Bild" und "B.Z." berichtet.

Die Verkäuferin gab an, dass sie unter der verrutschten Verhüllung der Angreiferin blonde Haare und eine Tätowierung am Hals gesehen habe.

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