Computer Club veranstaltet Hacker-Treffen

In Zelten campieren derzeit Computer-Hacker aus aller Welt in Finofurt. Dort findet das weltgrößte Hacker-Festival statt.  
dapd |
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In Zelten campieren derzeit Computer-Hacker aus aller Welt in Finofurt. Dort findet das weltgrößte Hacker-Festival statt.

Finowfurt - Hunderte Zelte stehen zwischen Militärflugzeugen auf dem Gelände des Luftfahrtmuseums Finowfurt bei Eberswalde. Dort sitzen Tausende Computerfreaks auf Isomatten oder an Tischen vor ihren Rechnern.

Der Chaos Computer Club (CCC) hat zum nach eigenen Angaben weltgrößten Hacker-Festival geladen. Etwa 3.500 Festivalgänger aus 45 Ländern sollen bis Sonntag im Sinne des CCC „kreativ mit Technik umgehen“. Das Hacker-Camp ist bereits zum vierten Mal in Finowfurt aufgebaut.

Der Ort habe sich auf die Essgewohnheiten der Hacker eingestellt, sagt CCC-Mitglied Constanze Kurz. Mate, Bier und Brot würden mehr angeboten als sonst, um die 120 Hackergruppen des Camps zu versorgen. Für den Standort spreche die Nähe zu Berlin. „Wir haben Kultur, Architektur, Geschichte und eine gute Infrastruktur - das ist eine geile Location“, sagt Museumsleiter Klaus-Peter Kobbe. Zwtl.: 15 Kilometer Glasfaserkabel verlegt Für das Camp mussten zunächst fünf Kilometer Internetkabel durch ein Waldstück verlegt werden. Insgesamt wurden rund 15 Kilometer Glasfaserkabel ausgelegt, wie CCC-Mitglied Kay Rechthien sagt.

Der Bürgermeister der Gemeinde Schorfheide, Uwe Schoknecht, begrüßt den Besuch der Hacker: „Die Probleme der Zukunft lösen nicht wir Alten, sondern die Jungen.“ Die jungen Leute könnten sich hervorragend organisieren, ergänzt Kobbe. Das Motto ist in diesem Jahr „Hackers in Space“. „Unser Plan ist es, in etwa 20 Jahren ins Weltall zu fliegen“, erläutert Constanze Kurz. Für die Hacker bietet das Festival ein lehrreiches Programm - über Hard- und Softwareprojekte wird diskutiert, auch über jüngste Forderungen nach einer Internet-Zensur. „Abends ist Party“, sagt Kurz. Die Flugzeuge, alten Bunker und Zelte werden dann bunt beleuchtet und die Bassboxen aufgedreht. Im sogenannten Hack-Center, das in einem Bunker eingerichtet wurde, starren Hunderte Computerfreaks im Halbdunkel auf ihre Bildschirme. Bereits zu Beginn am Mittwoch waren fast 5.000 Geräte im Camp ans Internet angeschlossen – Tendenz steigend. Kriminell geht es dabei wohl nicht zu. „Hacken ist eher etwas zu erschaffen, als etwas kaputt zu machen“, sagt Computerfreak Ansgar Sonntag. Zwtl.: Hacker will auf Sicherheitslücke aufmerksam machen Spaß muss dabei sein.

„Es gibt nichts Schöneres, als jemandem in einem Café kurz seinen Facebook-Account zu klauen“, sagt Hacker Axel K. Damit hoffe er auch, auf eine Sicherheitslücke hinzuweisen. „Facebook ist ein Datensammler“, sagt Peter Ehrentraut. Der Künstler aus Berlin-Kreuzberg werkelt an einer mannslangen Mausefalle aus Holzfaserplatten und Regenrohren.

Sie soll das soziale Netzwerk symbolisieren. Die Falle schnappt zu, sobald ein als kostenlos angepriesenes Paket vom Holz genommen wird. Internetnutzer sollten sich davor schützen, „für einen ausländischen Geheimdienst zu einer völlig transparenten Person zu werden“, sagt ein Festivalbesucher, der sich Padeluun nennt und Sachverständiger der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft des Bundestages ist. Er hat das Kunstprojekt betreut. Mit einem heftigen Knall schlägt die Mausefalle zu. Da dürfte auch der letzte Hacker wach geworden sein und hoffentlich genug Energie für eine lange Nacht getankt haben. (events.ccc.de Bildhinweis: 100811BER501, 100811BER502, 10811BER504 dapd/sah/jjs/sg

 

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