Böllerverbot? Linke stellt Antrag im Bundestag

Wenige Wochen vor dem Jahreswechsel nimmt die Debatte um privates Feuerwerk wieder Fahrt auf. Die Linke macht sich für Auflagen stark - nur in einem ganz speziellen Fall will sie Lockerungen.
dpa |
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Polizisten kommen während der Böllerei bisweilen in Gefahr. (Archivbild)
Polizisten kommen während der Böllerei bisweilen in Gefahr. (Archivbild) © Julius-Christian Schreiner/TNN/dpa
Berlin

Mit Hinweis auf Verletzte, Qualm, Lärm und Stress wirbt die Linke im Bundestag für Böllerverbote. Zunächst sollten Städte und Gemeinde per Verordnung zum Jahreswechsel 2026/27 mehr Spielraum dafür bekommen, heißt es in einem Antrag der Linksfraktion, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Hilft das nicht, soll zum Jahreswechsel 2027/28 ein bundesweites Böllerverbot per Gesetzesänderung folgen. Gemeint ist nur das private Zünden von Knallern und Raketen. Professionelles Feuerwerk wäre weiter möglich.

Unterstützung in Umfragen

Angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Bundestag hat der Oppositionsantrag nur geringe Chancen, wenn sich nicht andere Fraktionen anschließen. In Umfragen findet das Anliegen jedoch Rückhalt. So sagten zuletzt 63 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer YouGov-Umfrage, sie feierten Silvester ganz ohne Feuerwerk. Nur 5 Prozent wollen bestimmt böllern, 8 Prozent wahrscheinlich. 

In Berlin, Deutschlands größter Großstadt, sprachen sich in einer Infratest- Umfrage für den rbb 75 Prozent für ein Verbot von privatem Feuerwerk aus. Nur 21 Prozent wandten sich dagegen. Die Voraussetzungen schaffen müsste der Bund. Über eine Entscheidungsbefugnis der Kommunen wird debattiert, aber noch ist nichts entschieden.

"Letztes Silvester gab es fünf Tote, jedes Jahr gibt es Hunderte Schwerverletzte, darunter viele Kinder, die am Neujahrstag Blindgänger aufsammeln", warnte der Linken-Abgeordnete und ehemalige Bereitschaftsarzt Michael Arndt. "Die Knallerei stresst nicht nur Tiere, sondern auch der Großteil der Bevölkerung geht zum Jahreswechsel nicht vor die Tür." Er sprach von "staatlich erlaubten Chaostagen". Kleinfeuerwerk reiche für ein traditionelles Silvester aus, meinte Arndt. Gemeint ist Feuerwerk der Kategorie 1, also etwa kleine bengalische Feuer, Vulkane oder Brummkreise.

Bengalos im Stadion

Die Auflagen für solches frei verkäufliches Feuerwerk - also Bengalos - in Fußballstadien sieht die Linke kritisch. So gingen "die Innenminister der Länder, die das Silvester-Chaos tolerieren, mit größter, zumindest verbaler Härte gegen sie vor", heißt es im Antrag. Gefordert wird darin eine "Fortführung des Dialogs zwischen dem Deutschen Fußballbund und Fan-Dachverbänden über die Verwendung von Pyrotechnik in Stadien".

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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