Auto rast in Südtirol in Touristengruppe: Sechs Tote

Touristen aus Deutschland sind in der Nacht in einem kleinen Ort in Südtirol unterwegs. Da rast ein Auto in die Reisegruppe. Sechs Menschen sterben sofort.
von  dpa/AZ
Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Luttach und des italienischen Roten Kreuzes sind an einer Unfallstelle in der Nähe von Bruneck in der Gemeinde Ahrntal in Südtirol zu sehen. Hier ist in der Nacht zum Sonntag ein Auto in eine Reisegruppe gefahren und hat sechs Menschen tödlich verletzt.
Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Luttach und des italienischen Roten Kreuzes sind an einer Unfallstelle in der Nähe von Bruneck in der Gemeinde Ahrntal in Südtirol zu sehen. Hier ist in der Nacht zum Sonntag ein Auto in eine Reisegruppe gefahren und hat sechs Menschen tödlich verletzt. © Freiwillige Feuerwehr Luttach/dpa

Luttach  - Ein Auto ist in Südtirol in eine deutsche Reisegruppe gefahren und hat sechs junge Menschen getötet. Die Urlauber im Alter zwischen 20 und 25 Jahren seien in der Nacht zu Sonntag in Luttach noch am Unfallort gestorben, bestätigte die Feuerwehr des Ortes. Elf Menschen seien verletzt worden, vier von ihnen hätten schwerste Verletzungen erlitten. Unter den Verletzten sind auch zwei Südtiroler, die übrigen stammen ebenfalls aus Deutschland.

Der Fahrer des PS-starken Sportwagens war vermutlich betrunken, als er die Touristen tötete. Laut Medien in Italien hatte er fast 2 Promille Alkohol im Blut. Die Gruppe war in den Skiferien und in dem Wintersportort auf dem Heimweg von einem Discobesuch.

Das Auto sei gegen 1.15 Uhr nachts in dem Ort Luttach im Ahrntal in die 17 Menschen gefahren, die an der Hauptstraße standen, teilte die Polizei mit. Die Ermittler gehen von einem Unfall und nicht von einer absichtlichen Tat aus.

Südtirol: Fahrer soll alkoholisiert gewesen sein

Die Opfer müssen noch abschließend identifiziert werden. "Das neue Jahr beginnt mit dieser schrecklichen Tragödie", sagte der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher auf einer Pressekonferenz in Luttach. "Wir sind alle geschockt." Die Gruppe sei aus dem Norden Deutschlands gekommen. Im Auswärtigen Amt in Berlin hieß es, Mitarbeiter des Generalkonsulats Mailand stünden im Kontakt mit den zuständigen italienischen Behörden, die mit der Identifizierung der Verunglückten befasst sind und unterstützten bei der Betreuung der Betroffenen.

Die Verletzten kamen in Krankenhäuser der Region, eine Frau wurde nach Innsbruck ins Krankenhaus geflogen. Der 27 Jahre alte Autofahrer überlebte und wurde festgenommen, wie die Polizei mitteilte. Ihm werde mehrfache Tötung im Straßenverkehr vorgeworfen. Nach Medienangaben hatte der Einheimische nicht nur einen sehr hohen Alkoholwert im Blut, sondern war auch sehr schnell unterwegs.

Ein Sprecher der Feuerwehr in Luttach sagte der dpa, die Menschen seien auf der Hauptstraße des Ortes unterwegs gewesen. 160 Einsatzkräfte waren vor Ort. Helmut Abfalterer von der Feuerwehr schilderte der "Tageszeitung Online" schlimme Szenen: "Es hat ausgesehen wie auf einem Schlachtfeld."

 

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Feuerwehr bestätigt: Todesopfer alle aus Deutschland 

Die Polizei ermittle den Hergang des Unglücks, hieß es beim Landeskommando der Carabinieri. In der Gruppe hätten sich nicht alle untereinander gekannt, und nicht alle hätten Dokumente bei sich gehabt, hieß es bei der Polizei.

Die Gegend liegt in Italien an der österreichischen Grenze und ist als Ski- und Wintersportgebiet bekannt. Luttach ist ein Dorf der Gemeinde Ahrntal, das etwas mehr als 1.000 Einwohner hat. Es liegt in der Nähe von Bruneck. Der Ort ist bekannt bei deutschen Jugendgruppen, die zum Skifahren kommen. In dem Ort gab es nach dpa-Informationen seit längerem Klagen über Autos, die auf der Hauptstraße rasen und über mangelnde Kontrollen.

Erst vergangenes Wochenende kamen bei einem Lawinenunglück in Südtirol drei Deutsche ums Leben. Erst vergangenes Wochenende kamen bei einem Lawinenunglück in Südtirol drei Deutsche ums Leben.

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