Atommüllager Asse: Auch Leichen entsorgt?
BRAUNSCHWEIG - Der neuste Skandal um das Atommülllager Asse lässt einen gruseln: Dort soll verstrahlte Menschen-Asche als „klinischer Abfall" eingelagert worden sein
Sie stammt von zwei Betriebsschlossern, die 1975 bei einem Unfall im Atomkraftwerk Gundremmingen tödlich verunglückten. Die „Braunschweiger Zeitung“ hat Hinweise darauf, „dass die stark verstrahlten Teile der Leichen verbrannt worden sind und die Asche im Atom-Schacht Asse bei Wolfenbüttel als ,klinischer Abfall’ entsorgt wurde“.
Im Frühjahr 1976 sollen zwei Blechkisten mit der Asche der beiden Arbeiter angeliefert worden sein.
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD): „Sollte es wirklich zutreffen, täten mir in erster Linie die Angehörigen leid.“ Detlef Tanke, SPD-Obmann im Asse-Untersuchungsausschuss, sagte, wenn die Recherchen stimmten, sei es „entsetzlich“.
Unterdessen kommen noch mehr schlechte Nachrichten aus dem Atommülllager: Seit Freitagmorgen dringt laut „Focus“ deutlich mehr Lauge in den Salzstock ein als bislang. Das verschärft noch einmal die Einsturzgefahr bei dem Schacht, in dem 126.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktivem Atommüll liegen.
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