Aschewolke über Europa: Flughäfen bis 20 Uhr dicht
FRANKFURT AM MAIN/ MÜNCHEN - Der deutsche Luftraum bleibt mindestens bis Sonntagabend gesperrt. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) verlängerte das Flugverbot bis 20 Uhr. Bundeskanzlerin Angela Merkel auf Irrfahrt durch Europa: Bozen statt Polen.
Betroffen sind weiterhin alle 16 internationalen Flughäfen, darunter auch die Airports in München und Nürnberg, sowie die Regionalflughäfen. Der Flugsicherung zufolge ist es nach den derzeit vorliegenden Informationen unklar, wie lange die Flugzeuge am Boden bleiben müssen. Die ungünstigen Nordwestwinde, die die Aschewolke von Island nach Deutschland lenken, werden laut Meteorologen auch in der nächsten Woche anhalten.
Sogenannte Flüge nach Sichtflugregeln (VFR-Flüge) sind nach wie vor möglich. Die Piloten fliegen dabei ihre leeren Maschinen auf eigene Gefahr. Die Deutsche Lufthansa hatte am Samstag bereits mehrere Flugzeuge von München nach Frankfurt am Main überführt. Die DFS erwartete am Sonntag weitere solcher Überführungsflüge dieser und anderer Airlines. Die Fluggesellschaften wollen ihre Maschinen an die Flughäfen bringen, an denen sie nach Ende des Flugverbots vorrangig benötigt werden.
Merkel: Bozen statt Polen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat auf ihrer nun schon tagelangen Irrfahrt auf dem Rückweg aus den USA nach Deutschland die letzte Etappe angetreten. Sie brach am Sonntagmorgen von Bozen nach Berlin auf. Merkel stieg zunächst nicht in ihre gepanzerte Limousine, sondern in den Bus mit den besonders geplagten Journalisten in ihrer Delegation. Der Bus war am Samstag in der Nähe von Florenz mit einer Reifenpanne auf der Autobahn liegengeblieben. Erst um 2 Uhr nachts kam er in Bozen an.
„Uns geht es wunderbar. Wir haben uns hier sehr wohlgefühlt“, sagte Merkel vor Beginn der Weiterfahrt in der Stadt in Südtirol. „Jetzt freuen wir uns auf die Heimreise nach Hause, nach Berlin.“
Merkel war mit ihrer Delegation in der Nacht zum Freitag in San Francisco abgeflogen. Wegen der Sperrung des Luftraumes über weiten Teilen Europas kam sie nur bis Lissabon. Von dort aus flog sie am Samstag nach Rom weiter. Dort warteten ihre Limousine und ein Bus für die Delegation. Wegen der stark eingeschränkten Flugmöglichkeiten sagte Merkel am Samstag die Teilnahme an der Trauerfeier für den polnischen Staatspräsidenten Lech Kaczynski und seine Frau Maria an diesem Sonntag in Krakau ab. (ddp, dpa)