Angst vor „Emma“: Orkan braut sich zusammen
Deutschland vor dem Sturm: Orkanböen sollen am Wochenende mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 135 Kilometern pro Stunde über das Land fegen. Meteorologen warnen vor „lebensgefährlichen Spaziergängen“. Ein Bundesliga-Spiel ist schon abgesagt und selbst die ZDF-Show „Wetten, dass...?“ verlegt ihre Stadtwette.
Frankfurt/Main Schwere Stürme und Gewitter mit Orkanböen werden am Wochenende über Deutschland hinwegfegen. Bei Windgeschwindigkeiten bis zu 135 Kilometern pro Stunde drohten Dachziegel und andere Gegenstände umherzufliegen, warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Freitag.
Die Feuerwehr rief dazu auf, während der Unwetter am Samstag und Sonntag die Wohnung nicht zu verlassen. „Instabile Bäume und herabfallende Äste gefährden Sie auch in den Stunden danach“, erklärten die Experten.
Bereits in der Nacht zum Samstag werde das Orkantief „Emma“ von Westen her schwere Stürme und Orkanböen nach Deutschland treiben, warnte der Wetterdienst. Der Höhepunkt der Sturmentwicklung liegt demnach in den Nachmittags- und Abendstunden. „Der Samstags-Spaziergang im Wald kann nur als lebensgefährliches Abenteuer gewertet werden, von dem unbedingt abzuraten ist“, sagte der DWD-Meteorologe Ansgar Engel. Im Lauf des Sonntags ziehe der Sturm allmählich nach Osten ab. Wegen der beschädigten Bäume sollten Wälder jedoch auch in den kommenden Tagen gemieden werden.
Für Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Niedersachsen sprachen die Meteorologen Unwetterwarnungen vor Orkanböen aus. Auch für Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Sachsen warnte der Wetterdienst vor Orkanböen. Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern sind ebenfalls betroffen. Die Warnungen würden zudem voraussichtlich auf weitere Bundesländer ausgeweitet, kündigten die Experten an.
Keller vor Überflutung schützen
Der Deutsche Feuerwehrverband rief die Bevölkerung auf, Fahrzeuge an sicheren Orten abzustellen und Keller frühzeitig vor möglichen Überflutungen zu schützen. Gefahrenstellen und Schäden sollten den Rettungskräften unter der Notrufnummer 112 mitgeteilt werden. Bestehe keine akute Gefahr, solle mit Anrufen jedoch bis zum Ende des Unwetters gewartet werden.
Bahn richtet Service-Telefon ein
Der Auto Club Europa (ACE) riet besonders Autofahrern zur Vorsicht. Am besten sei es, Fahrzeuge während des Sturms nicht zu benutzen, empfahl der ACE. Wer dennoch auf die Straße müsse, solle langsam und vorausschauend fahren.
Auch die Deutsche Bahn trifft Vorkehrungen für mögliche Sturmschäden. Mehrere hundert Beschäftigte sollen sich bei Bedarf „in kürzester Zeit“ um Reisende kümmern oder Sturmschäden etwa durch umgestürzte Bäume beseitigen. Für Fahrgäste sollte am Freitag um 16.00 Uhr die kostenlose Service- Telefonnummer 08000 99 66 33 geschaltet werden, Informationen fänden sich auch der Webseite der Bahn.
Auch Bundesliga und „Wetten, dass...?“ betroffen
Bundesliga-Spiel abgesagt Das für Samstag geplante Bundesligaspiel des FC Energie Cottbus gegen den VfB Stuttgart ist nach einer Platzbesichtigung bereits abgesagt worden.
Auch die ZDF-Show „Wetten, dass...?“ ist Von „Emma“ betroffen. Die geplante Stadtwette in Halle wurde vorsichtshalber vom Rathausplatz auf ein baum- und dächerfreies Messegelände verlegt. Moderator Thomas Gottschalk findet das spannend: „Mir ist lieber, es fliegt mir ein Kandidat durch Windböen davon“, so Gottschalk. Nur in solchen Situationen sei noch zu erkennen, ob die Sendung live sei. (dpa/AP)