AKW Fessenheim: Paris will Schließung doch einleiten

Frankreichs Umweltministerin Ségolene Royal will die Schließung des Atomkraftwerks Fessenheim trotz Verzögerung des Betreibers in den kommenden Wochen besiegeln. "Dieses Dekret wird erlassen", sagte Royal am Freitag dem französischen Radiosender RTL.
von  dpa
Das Atomkraftwerk in Fessenheim in Frankreich.
Das Atomkraftwerk in Fessenheim in Frankreich. © Patrick Seeger/dpa

Frankreichs Umweltministerin Ségolène Royal will die Schließung des Atomkraftwerks Fessenheim trotz Verzögerung des Betreibers in den kommenden Wochen besiegeln.

Paris  - Royal sagte am Freitag dem französischen Radiosender RTL: "Dieses Dekret wird erlassen". Das Kraftwerk an der deutschen Grenze werde wie geplant 2018 geschlossen. Der EDF-Verwaltungsrat hatte allerdings am Donnerstag entschieden, den dafür eigentlich nötigen Antrag zum Entzug der Betriebserlaubnis erst später zu stellen. Royal sagte aber, sie wolle den Grundsatz-Beschluss von EDF als Antrag interpretieren.

Am 1. April war im Atomkraftwerk Fessenheim am Rhein der Reaktorblock 1 vorübergehend abgeschaltet worden. Zuvor seien geringe Mengen nicht-radioaktiven Wassers aus einer Leitung ausgetreten, teilte eine Sprecherin des Kraftwerksbetreibers EDF am Montag der dpa in Paris mit. Sie bestätigte damit einen Bericht der Zeitung "Dernières Nouvelles d’Alsace". Das Wasser sei bei einer Überprüfung eines Rohrsystems entdeckt worden, welches beim Herunterfahren des Reaktors benötigt werde. Die Reparaturarbeiten seien sofort eingeleitet worden.

Das 1977 gebaute Atomkraftwerk Fessenheim nur einen Kilometer von der deutschen Grenze entfernt in der Nähe von Freiburg ist das älteste Atomkraftwerk Frankreichs.

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