10 verrückte Fakten zur Summe des Rettungspakets
Die EU und Griechenland haben sich auf ein Hilfspaket in Höhe von 86 Milliarden Euro geeinigt. Wir erklären die irre Summe, was man damit sonst noch zahlen könnte und für wen solche Beträge nur Peanuts wären.
Der europäische Vergleich
Das Rettungspaket in Höhe von 86 Milliarden Euro entspricht dem 11,6-fachen des Bruttoinlandprodukts des kleinsten Mitgliedsstaates der EU, der Mittelmeerinsel Malta (Stand 2014). Im Vergleich zum deutschen Bruttoinlandprodukts des Jahres 2014 stellt die Summe wiederum nur 1/42 dar.
Die Bankenrettung
Für die Stabilisierung des Europäischen Bankensystems setzten die EU-Mitgliedsstaaten zwischen 2008 und 2010 1,6 Billionen Euro ein, Dreiviertel davon allerdings nur als staatliche Garantien und nicht als tatsächliche Auszahlungen. Die tatsächliche Höhe der Kapitalhilfen betrug trotzdem immer noch rund 400 Milliarden Euro, also ungefähr das Viereinhalbfache des aktuellen Griechenland-Rettungspakets.
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Die Kosten pro Kopf
Würde man das Rettungspaket von jedem Bundesbürger (derzeit rund 81 Millionen Einwohner) persönlich zahlen lassen, so müsste jeder von uns etwa 1.061 Euro auf den Tisch legen. Verteilt auf alle 507 Millionen EU-Bürger würde das Rettungspaket jeden einzelnen gut 169 Euro kosten.
Apple könnte Griechenland zweimal retten
Apple, das wertvollste Unternehmen der Welt, verfügt derzeit über ein Barvermögen von rund 180 Milliarden Dollar, was etwa 163 Milliarden Euro entspricht. Damit könnte der iPhone- und Mac-Hersteller im Alleingang Griechenland nahezu zweimal retten. Da das Rettungspaket auf eine Laufzeit von drei Jahren angelegt ist und Apple derzeit rund 36 Milliarden Euro Gewinn pro Jahr erwirtschaftet, könnte der Konzern anschließend ein weiteres Rettungspaket in gleicher Höhe auszahlen und hätte immer noch einen saftigen Gewinn von 22 Milliarden Euro vorzuweisen.
Griechische Inseln verkaufen
Hätte Griechenland genug unbewohnte Inseln und gutbetuchte Käufer, so könnte das Land seine Finanzprobleme ganz von selbst lösen: 2013 kaufte Scheich Hamad bin Chalifa, der Emir von Katar, eine solche Insel zum Preis von fünf Milliarden Euro. Durch den Verkauf von 17 weiteren Inseln wäre Griechenland seine Probleme also los.
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FCB, ManU, Barca, Real...
Lust auf eine europäische Fußball-Superliga? Für 86 Milliarden könnte man wohl so ziemlich alle Clubs auf einmal einkaufen. Allein die fünf teuersten summieren sich zusammen lediglich auf knapp neun Milliarden Euro: Real Madrid (2,46 Milliarden), FC Barcelona (2,3 Milliarden), Manchester United (2 Milliarden), Bayern München (1,3 Milliarden) und FC Arsenal (0,9 Milliarden).
Weltraumtourismus
Eine der exklusivsten Reiseoptionen ist sicherlich ein Besuch auf der Internationalen Raumstation ISS. Die komplette Reise kostet rund 20 Millionen Dollar. Für den Gegenwert des griechischen Rettungspakets könnte man also 4.300 Mal ins All fliegen und ein paar Tage Urlaub auf der ISS machen.
Der eigene Flugzeugträger
Sie wollen eine eigene kleine Marine haben? Kein Problem, für 10 Milliarden Euro kann man sich den modernsten Flugzeugträger der Welt, ein atomgetriebenes Schiff der Gerald-R-Ford-Klasse bauen lassen. Dann braucht man natürlich noch die 75 Kampfflugzeuge vom brandneuen Typ F-35 mit Kosten von 145 Millionen Euro pro Stück. Das sind dann also nochmal knapp 11 Milliarden Euro. In Summe werden damit für Flugzeugträger und Flugzeuge 21 Milliarden Euro fällig, also etwas weniger als ein Viertel des Rettungspakets. Da bleibt noch genug Luft im Budget für ein paar U-Boote, Fregatten und das ganze Personal.
Bundeswehr, Navy, Army und Air Force
Stichwort Militär: Die deutschen Verteidigungsausgaben für 2013 betrugen 44,2 Milliarden Euro. Mit dem Rettungspaket könnte man der Bundeswehr also viele tatsächlich fliegende Hubschrauber und geradeaus schießende Gewehre spendieren. Ganz anders sieht es in den USA aus: Dort brauchte man 2013 unglaubliche 580 Milliarden Dollar für die Streitkräfte. Das entspricht mehr als dem Sechsfachen dessen, was zur Rettung des gesamten Staates Griechenland nötig ist.
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BER Berlin-Brandenburg
Der Bau des neuen Berliner Flughafens BER soll bis zur Eröffnung 5,4 Milliarden Euro verschlungen haben. Das ist ein Fünfzehntel des Rettungspakets. Allerdings ist derzeit noch nicht absehbar, ob der Flughafen nicht doch noch viel teurer wird und irgendwann sein eigenes Rettungspaket benötigt – denn die ursprünglich veranschlagten Kosten von 1,7 Milliarden Euro haben sich bislang ja auch schon verdreifacht.