Schäuble-Schwiegersohn ätzt gegen Griechen
Die Einigung mit Griechenland ist noch nicht in trockenen Tüchern, da will der stellvertretende CDU-Vorsitzende Thomas Strobl das Thema auch schon zu den Akten legen – weil es ihn nervt. Das äußerte Schäubles Schwiegersohn mit einer Formulierung, die Irritationen hervorruft.
Berlin – Zu Zeiten der zwei Weltkriege und im Kalten Krieg kam es immer wieder vor, dass die politische Rhetorik einen ganzen Staat als Individuum bezeichnete: "Der Franzose" oder "der Russe" waren beliebte Feindbilder. Eigentlich galten solche Formulierungen seit mindestens 25 Jahren als überholt und despektierlich. Doch Thomas Strobl scheint das anders zu sehen.
Strobl, der seit 1996 mit der Tochter von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble verheiratet ist, sagte gegenüber Journalisten des ZDF heute journal am Montag: "Der Grieche hat jetzt lang genug genervt."
Mit dieser Formulierung löste er heftige Reaktionen aus, auf Twitter wurde sein Name als Hashtag (#Strobl) zum Trending Topic. In hunderten Kommentaren wurde eine Entschuldigung Strobls gefordert, viele Nutzer halten sogar einen Rücktritt des CDU-Spitzenfunktionärs für nötig.
Der Grünen-Politiker Cem Özdemier bezeichnete die Äußerung als "empörend und überheblich". Auch er fordert Konsequenzen: "So spricht kein Europäer. Wo bleibt Ordnungsruf?" Ein anderer Nutzer fragt: "Kann man die ganze Überheblichkeit und Verkommenheit deutscher Politik klarer formulieren?"
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