Zweite Stammstrecke: Zeil will Münchner miteinbeziehen

Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) will die Bürger angesichts der massiven Proteste gegen Stuttgart 21 beim geplanten Bau eines zweiten S-Bahn-Tunnels in München noch stärker einbeziehen.
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S-Bahn-Tunnel auf der Stammstrecke in München
Mike Schmalz S-Bahn-Tunnel auf der Stammstrecke in München

MÜNCHEN - Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) will die Bürger angesichts der massiven Proteste gegen Stuttgart 21 beim geplanten Bau eines zweiten S-Bahn-Tunnels in München noch stärker einbeziehen.

Die Menschen dürften beim geplanten Bau eines zweiten S-Bahn-Tunnels in München nicht den Eindruck haben, Informationen vorenthalten zu bekommen, sagte Zeil der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwoch).

Die Politik sei verpflichtet, Skeptiker immer wieder zu überzeugen. „Und wir dürfen nicht Getriebene sein – so wie das zuletzt in Stuttgart passiert ist.“ Schließlich baue man die S-Bahn-Strecke nicht aus Selbstzweck, sondern für die Bürger.

Nach jahrelangem Hin und Her soll München bald einen zweiten S-Bahn-Tunnel und damit eine schnellere Flughafenanbindung bekommen. Zum Konzept gehört auch ein Airport-Express zur Innenstadt. Dadurch soll sich die Fahrtzeit zwischen Flughafen und Stadtmitte nahezu halbieren. Die bayerische Staatsregierung hatte das Konzept im März beschlossen. Zeil bezifferte die Kosten für Planung und Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke in der „SZ“ auf gut zwei Milliarden Euro.

Um für den Neubau zu werben, will der FDP-Politiker ein Bürgerbüro einrichten, das etwa in einem S-Bahn-Waggon untergebracht sein könnte. „Ich will auch ein breites Bündnis von Befürwortern schmieden, mit Gewerkschaften und Wirtschaftsverbänden“, sagte Zeil. „Auch wenn die Entscheidungen für solche Projekte rechtsstaatlich einwandfrei und mit demokratischen Mehrheiten getroffen wurden, darf man sie nicht einfach durchziehen“, betonte er. „Die Welt ändert sich ständig, schon deshalb muss man immer wieder den Dialog suchen, die Entscheidungen begründen und die Menschen mitnehmen.“

Was sich Bayern nicht leisten könne, „ist, dass wir überhaupt nichts machen“, sagte Zeil. Ein offener Stil sei angesichts der gewachsenen Sensibilität der Menschen bei Großprojekten alternativlos, mahnte auch der FDP-Abgeordnete Franz-Xaver Kirschner.

Eine bessere Anbindung des Flughafens sorgt in München seit vielen Jahren für heftige Diskussionen. Lange Zeit war eine Verbindung mit der Magnetschwebebahn Transrapid vorgesehen. Diese Pläne wurden allerdings im Jahr 2008 wegen explodierender Kosten beerdigt.

dpa

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