Zwei Münchner Senioren gehen Trickbetrügern auf den Leim

In München geben sich derzeit Telefonbetrüger als Mitarbeiter eines bekannten Onlinebezahldienstes aus. Ziel der Täter ist es, Fernzugriff auf die Computer ihrer Opfer zu bekommen.
André Wagner |
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In München wurden zwei ältere Menschen Opfer von Telefonbetrügern, die sich als Mitarbeiter eines Onlinebezahldienstes ausgaben. (Symbolbild)
In München wurden zwei ältere Menschen Opfer von Telefonbetrügern, die sich als Mitarbeiter eines Onlinebezahldienstes ausgaben. (Symbolbild) © Roland Weihrauch/dpa

München - In Schwabing und Perlach sind in den vergangenen Tagen zwei ältere Personen Opfer von Telefonbetrügern geworden. Dabei wurden in beiden Fällen eine fast identische Betrugsmasche verwendet.

Im ersten Fall wurde eine 71-Jährige aus Schwabing am Dienstagmorgen, gegen 9. 30 Uhr, von einem bislang unbekannten Trickbetrüger angerufen. Dieser gab sich der Frau gegenüber laut Polizei als Mitarbeiter des bekannten Onlinebezahldienstes "PayPal" aus. 

Der 71-Jährigen gaukelte er vor, dass mit ihrem Konto eine Kryptowährung gekauft worden sei. Im Laufe des Gesprächs wickelte der Anrufer die Frau dermaßen um den Finger, dass sie ihm schlussendlich Zugriff auf ihren Computer gewährte.

München: Telefonbetrüger geben sich als Mitarbeiter von PayPal aus

Erst am nächsten Tag wurde der 71-Jährigen bewusst, dass sie Opfer eines Telefonbetrügers wurde. Sie bemerkte, dass von ihrem Konto mehrere hundert Euro auf ein ihr nicht bekanntes Konto im Ausland überwiesen wurde. Im Anschluss daran verständigte die Seniorin die Polizei.

Am Mittwoch suchten sie Telefonbetrüger dann einen über 80-Jährigen aus Perlach als ihr nächstes Opfer aus. Am späten Vormittag, gegen 11.20 Uhr, erhielt der Münchner einen Anruf von einem Mann, der sich ebenfalls als Mitarbeiter des Onlinebezahldienstes "PayPal" vorstellte.

Der Täter machte dem Senior weiß, dass sein Konto gehackt worden wäre. Um den Schaden zu beheben, überredete der Täter den über 80-Jährigen dazu, auf seinem Rechner zwei Programme zu installieren, um Fernzugriff auf den Computer zu erhalten.

Geldüberweisungen ins Ausland: Täter wollen Fernzugriff auf Computer der Opfer

Während des Fernzugriffs gelang es dem Telefonbetrüger, die Zugangsdaten des Onlinebankings von seinem Opfer zu erfahren. 

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Im Anschluss daran wurde der über 80-Jährige auf eine vorgemerkte Überweisung von rund 5000 Euro auf ein unbekanntes Konto im Ausland aufmerksam. Diese konnte von der Bank rechtzeitig zurückgezogen werden, sodass dem Opfer kein finanzieller Schaden entstand.

Anschließend verständigte er die Polizei. Die weiteren Ermittlungen werden von der Münchner Kriminalpolizei übernommen.

Polizei warnt vor Masche der Telefonbetrüger

In diesem Zusammenhang weist die Polizei darauf hin, dass es in letzter Zeit vermehrt zu betrügerischen Anrufen durch angebliche Mitarbeiter von Onlinebezahldiensten gekommen ist. Die Täter zielen darauf ab, Fernzugriff auf die Rechner und damit Zugang zu persönlichen Informationen, Bankdaten und mehr zu bekommen.

Wer einen solchen Anruf erhält, sollte niemals den Anweisungen folgen und sich auch nicht in ein Gespräch verwickeln lassen, sondern einfach auflegen.

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5 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Witwe Bolte am 11.10.2024 06:56 Uhr / Bewertung:

    Online Banking für Senioren hat nicht nur Vorteile. Wenn sich dann noch eine beginnende Demenz ins Leben schleicht, kann das Ersparte schwuppdiwupp ganz schnell weg sein.
    Jeder 3. über 85 Jh. ist von Gedächtnisstörungen bzw. Demenz betroffen.

  • Himbeer-Toni am 11.10.2024 11:42 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Witwe Bolte

    Online-Banking ist wirklich nur für geistig fitte Senioren.
    Ein falscher Klick und das Geld ist weg. Nur werden die Banken alle ins Online-Banking jagen, ob jemand will oder nicht.

  • Witwe Bolte am 11.10.2024 12:58 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Himbeer-Toni

    Nicht mit mir. Zum online-Banking kann man (noch) nicht gezwungen werden.
    Die Schikanen für die Analogkunden seitens der Banken muss man aussitzen. Man braucht als widerspenstiger Kund halt einen Auszugsdrucker plus Terminal. Geld gibts notfalls im Supermarkt.

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