"Wolos" Freude über das Geld aus Mailand
MÜNCHEN -
Verschmitzt lächelt der Münchner Stadtkämmerer Ernst „Wolo“ Wolowicz (SPD), dann freut ihn jeder Buchstabe: „Der AC Mailand muss seine gerechte Strafe zahlen, weil er gegen Auflagen verstoßen hat.“ Gegen Auflagen zu verstoßen, das ist für den klugen Individualisten nicht allein schlimm. Es freut ihn, dass es den AC Milan erwischt. Denn Wolo (56) ist tiefrot: als Fan des FC Bayern. Und in seinem Herzen. Aus dem macht er keine Mördergrube, wenn er in Haushaltsreden schon mal Marx zitiert oder strahlend mit geballter Faust in die Ausstellung „Revolution“ geht. Die Faust ballt der Chef der verarmten Stadtkasse auch über die reichen Mailänder. Nun sind die 100000 Euro Zwangsgeld, die sie wegen einer verbotenen Werbung in München zahlten, keine Euro-Schwemme für die Stadtkasse. Aber der penible Wolowicz nimmt jeden Cent. Bei seiner ersten Bewerbung nach dem Studium um eine kleine Stelle im Rathaus hatte die SPD den kleinen Genossen abgelehnt. Als der Intellektuelle (mit der Vorliebe für Deftiges und Literatur) später einen Job bekam, arbeitete er sich schnell zum Chef im OB-Büro hoch und wurde Udes wichtigster Berater. Seit 2004 ist er Stadtkämmerer.
wbo
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