Wohngeldanträge sollen schneller bearbeitet werden: Neue Maßnahmen in München
München - Seit die Wohngeldreform des Bundes am 1. Januar 2023 in Kraft getreten ist, hat sich die Anzahl der Anspruchsberechtigten in München deutlich erhöht. Fast 26.000 Anträge seien zwischen September 2022 und Ende 2023 eingegangen, 2024 folgten nochmal über 19.100 Anträge, so die Pressestelle der Stadt. Bisher hinkt man mit der Bearbeitung des "überproportionalen" Anstiegs hinterher. Ende März 2025 warteten laut Münchner Sozialreferat noch über 18.000 Haushalte auf ihren Bescheid.
Stau bei den Wohngeldanträgen: Stadtrat München beschließt neue Maßnahmen
Nun will die Stadt München mit einem umfassenden Maßnahmenpaket zur Beschleunigung des Antragsverfahrens diesem Problem Herr werden. Die zentralen Elemente der neuen Maßnahmen sind zum einen die Einführung einer Arbeitsmarktzulage für die Beschäftigten im Bereich Wohngeld des Sozialreferats sowie der verstärkte Einsatz von Künstlicher Intelligenz und eine Prozessoptimierung.

Das Maßnahmenpaket wurde vom Verwaltungs- und Personalausschuss des Stadtrats mit großer Mehrheit beschlossen.
"Es kann nicht sein, dass Menschen in dieser Stadt ewig warten müssen, bis ihr Antrag bearbeitet ist. Mit meiner Initiative für mehr Tempo beim Wohngeld setzen wir ein klares Signal: Volle Unterstützung für die Verwaltung, damit sie so für die Münchnerinnen und Münchner da sein kann, wie sie es zu Recht erwarten. Zugleich stellt sich aber die berechtigte Frage, warum der Gesetzgeber eine derart detaillierte Prüfung vorschreibt und die Kommunen damit überproportional belastet. Das ist Bürokratieaufbau, dem wir weitgehend schutzlos ausgeliefert sind", so Oberbürgermeister Dieter Reiter in eine Pressemitteilung.
Neue Maßnahmen: Befristete Arbeitsmarktzulage und Einsatz von Künstlicher Intelligenz
Die Arbeitsmarktzulage ist bis zum Dezember 2027 befristet und soll dabei helfen, die Personalsituation im Fachbereich Wohngeld zu stabilisieren, damit Bearbeitungszeiten verkürzt und Rückstände schneller abgearbeitet werden können. Die Zulage gilt für Sachbearbeiter, die Wohngeldanträge bearbeiten. Für 2025 sind dafür Kosten in Höhe von 130.000 Euro veranschlagt, für die Jahre 2026 und 2027 jeweils rund 193.000 Euro.

Zwar ist die städtische Haushaltslage weiterhin angespannt, doch die Stadtverwaltung kommt zu dem Ergebnis, dass der Erhalt des Fachpersonals in diesem sensiblen Bereich ohne eine finanzielle Anerkennung nicht dauerhaft gewährleistet werden kann.
Damit die Wohngeldanträge künftig schneller bearbeitet werden können, sollen zudem interne Abläufe deutlich verschlankt sowie weitgehend automatisiert werden. Zur effizienten Bearbeitung der Anträge will man daher verstärkt Künstliche Intelligenz einsetzen.
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