Wiesn-Poller: Festgemauert in der Erden

Sicherheitsring rund um die Theresienwiese: Selbst für Lastwagen wäre hier Endstation. Die Poller rund um die Theresienwiese sind teilweise schon einbetoniert.
von  Rudolf Huber
Noch eingewickelt: Die ersten Anti-Terror-Poller an der Theresienwiese sind schon einbetoniert.
Noch eingewickelt: Die ersten Anti-Terror-Poller an der Theresienwiese sind schon einbetoniert. © Rudolf Huber

Sicherheitsring rund um die Theresienwiese: Selbst für Lastwagen wäre hier Endstation.

MÜNCHEN Man kann sicher hervorragend über ihre optische Wirkung diskutieren: Besser als letztes Jahr – oder furchtbar hässlich? Fest steht: Die Poller rund um die Theresienwiese sind teilweise schon einbetoniert – oder sie stehen dazu parat. Mit Hochdruck wird derzeit an der Vollendung des Hochsicherheits-Rings gearbeitet.

Ortstermin am Bavariaring am Freitag: Die ersten Eingänge zur Festwiese sind schon bestens gegen Attacken aller Art gewappnet: Die stahlgrauen Metall-Poller ragen rund einen Meter aus dem Erdboden, Bauarbeiter sind mit den letzten Handgriffen beschäftigt, die frische Asphaltschicht um die Poller dampft noch. Einen Eingang weiter gähnt noch eine riesige Baugrube, die erkennen lässt, wie stabil die Schutzvorrichtungen im Erdreich verbuddelt werden. Sie sollen ja auch allerhand aushalten.

Wie viel Schutz die Einbauten bieten, zeigt ein Video der Herstellerfirma Tescon eindrucksvoll: Ein Truck mit einem Gewicht von 7,5 Tonnen donnert mit 80 Stundenkilometern auf einen Poller. Er wird dabei so ziemlich komplett zerlegt und bleibt nach wenigen Metern schrottreif liegen. Der Poller lässt sich nach dieser Attacke problemlos rauf und runter bewegen. Jürgen Marek vom Baureferat: „Die Poller sind so ausgelegt, dass anfahrende Fahrzeuge umgehend sicher zum Stehen gebracht werden.”

Die Sicherungseinrichtungen werden an allen 16 Zufahrten und an drei als potenziell gefährdet eingestuften Bereichen auf dem Gelände des Landwirtschaftsfests installiert. Kostenpunkt der gesamten vom Stadtrat beschlossenen Anti-Terror-Aktion: rund 3,3 Millionen Euro. Diese Summe müssen im Zeitraum von drei Jahren die Wiesnwirte und Schausteller bezahlen – und die werden’s letztlich auf die werte Kundschaft umlegen.

Aus 180 Pollern wird der Sicherungsring rund um die Wiesn bestehen. 100 davon sind fest eingebaut, sie werden zur besseren Erkennbarkeit bei Nacht mit rot oder orange reflektierenden Bändern ausgestattet.

80 der Poller lassen sich auf Knopfdruck im Boden versenken. Dafür ist die Polizei zuständig. Eine Gefahr für Passanten besteht nach Ansicht des Baureferats definitiv nicht: Das Ausfahren der mit LED-Lichtern gesicherten Stahlrohre läuft nur langsam ab – und es wird auch noch durch ein Hupsignal angekündigt. 

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