Wiesn-Maß heuer 8,30 Euro

Vor zehn Monaten hatten sie noch gescherzt: „Wenn wir 2008 den 850. Stadtgeburtstag auf der Wiesn feiern, dann können wir als Überraschung ja auch den Bierpreis auf 850 Cent erhöhen“, frotzelten die Wiesn-Wirte – die Münchner schmunzelten. Und jetzt...
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Zugegeben: Maßkrüge gab es in der Eiszeit noch nicht – eine äußerst beliebte Vorstufe des heutigen Bieres aber schon.
dpa Zugegeben: Maßkrüge gab es in der Eiszeit noch nicht – eine äußerst beliebte Vorstufe des heutigen Bieres aber schon.

MÜNCHEN - Vor zehn Monaten hatten sie noch gescherzt: „Wenn wir 2008 den 850. Stadtgeburtstag auf der Wiesn feiern, dann können wir als Überraschung ja auch den Bierpreis auf 850 Cent erhöhen“, frotzelten die Wiesn-Wirte – die Münchner schmunzelten. Und jetzt...

Jetzt dürfte vielen das Lachen im Halse stecken bleiben. Denn der Preis für die Wiesn-Maß wird erneut kein Grund zur Freude sein. Wie die AZ aus Kreisen der Wirte und der Stadt erfuhr, wird auf dem 175. Oktoberfest in keinem der 14 großen Bierzelte der Liter Bier heuer weniger als acht Euro kosten. Im schlimmsten Fall müssen Besucher sogar rund fünf Prozent mehr für ihre Wiesn-Maß bezahlen. 8,30 Euro sind dann fällig – eine Steigerung um 40 Cent.

Dabei hatten viele Besucher noch gehofft, dass die Wirte nach dem abgewendeten Rauchverbot den Bierpreis zumindest annähernd stabil halten. Doch die gestiegenen Rohstoff- und Personalkosten machten dem einen Strich durch die Rechnung: „Vor allem die Kostenexplosion bei der Braugerste ist enorm“, erklärt Lothar Ebbertz, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Brauerbundes. Bis zu neun Euro mehr verlangen die Brauereien heuer für den Hektoliter Bier. „Natürlich wird sich das auch auf den Wiesnbier-Preis auswirken“, sagt Ebbertz.

Was die Wirte dazu sagen

Große Sorgen bereiten den Wirten zudem die gestiegenen Personalkosten. „Schon jetzt kosten uns die Platzmiete und der Auf- und Abbau der Zelte rund zwei Millionen Euro“, erklärt Wiesn-Wirte-Sprecher Toni Roiderer. „Für die Ordner werden noch einmal Kosten im sechsstelligen Bereich fällig“, ergänzt Christian Schottenhamel.

Jan-Ulrich Bittlinger, Präsident des Vereins gegen betrügerisches Einschenken, erneuerte angesichts der Preissteigerungen seine Forderung nach Preisobergrenzen beim Wiesn-Bier: „Da Wirte und Brauereien vom Marken-Image des Oktoberfests profitieren, sind solche Kostensteigerungen nicht gerechtfertigt.“

Daniel Aschoff

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