Wiederholungs-Täter stehen Kopf
MÜNCHEN - Zwei AZ-Reporter testeten vor 20 Jahren noch vor dem Wiesn-Start den damals brandneuen Fünfer-Looping – und jetzt wagte sich das selbe Team noch einmal in die rasante Wiesn-Attraktion.
Auf der Wiesn 1989 war er d i e Sensation. Der Olympia-Looping toppte alles, was die Adrenalin-Junkies bis dahin begeistert hatte. Schon vor dem Oktoberfest-Auftakt waren die AZ-Reporter Rudolf Huber und Mike Schmalz damals auf dem rasanten Stahl-Ungetüm unterwegs. Jetzt nahmen sie noch einmal im Fünfer-Looping Platz – gut 20 Jahre nach ihrer Premierenfahrt. Ihre Eindrücke:
Damals war natürlich alles ganz anders. Das 13 Millionen Mark teure Monsterteil war in Peißenberg aufgebaut worden, während unseres Besuchs nahmen Tüv-Experten Messungen mit Dummies und Sandsäcken vor.
Heute haben wir die beruhigende Info von Looping-Chef Rudolf Barth im Ohr: „Er ist jetzt noch fitter als vor 20 Jahren – einige Teile wurden inzwischen verbessert.“ Gut, dann werden wir wohl auch diesen Höllenritt überstehen.
Mit uns fahren Dummies und Sandsäcke
Obwohl es Mike Schmalz, der die Kamera fest an sein Handgelenk gebunden hat, doch ein wenig mulmig ist. „Müssen wir das eigentlich wirklich machen“, fragt er noch. Aber es ist zu spät. Wir sind inzwischen ganz oben, die Wiesn liegt kurz vor uns ausgebreitet. Und schon geht es fast senkrecht in die Tiefe. Jubel- und Angstgeschrei von hinten, die Welt wird auf den Kopf gestellt, nochmal und nochmal. Mit munteren kleinen Schikanen sorgt die Bahn für kleine Magenausheber, ehe es in die zwei abschließenden Loopings geht.
Geschafft – und überstanden. Wir sind ein bisschen blass um die Nase. Aber ansonsten wohlauf. Geht doch – auch noch nach 20 Jahren. Damals war mir hinterher richtiggehend schlecht. Aber wir hatten uns ja auch gleich vier Mal zwischen Dummies und Sandsäcken herumwirbeln lassen.
Rudolf Huber
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