Wandern und genießen: Ausflugsziele im Münchner Umland für dieses Wochenende

Nicht umsonst heißt der Mai auch Wonnemonat: Selten ist es draußen so zauberhaft schön. Der Flieder blüht, das Blattgrün der Kastanien leuchtet regelrecht, der Blumenduft verspricht: Der Sommer naht. Und selbst, wenn das Wetter mal nicht nur Sonne bringt, zieht es die Münchner in diesem Tagen zuhauf nach draußen. Zu Recht. In der Stadt ist es schließlich wunderbar dieser Tage, selbst wenn mal Regen vom Himmel fällt. Auch im Umland erblüht die Natur, die Temperaturen sind optimal für kurze und lange Wanderungen. Und was ist schöner, als sich im Wonnemonat eine Brotzeit im Biergarten oder Wirtshaus schmecken zu lassen? Wenig.

Zeit für ein paar Tipps, wie sich wandern und einkehren verbinden lässt. Dafür hat sich die AZ Ideen vom Experten geholt: Autor Gerhard Hirtlreiter hat den Wanderführer "Wandern und Einkehren – Münchner Umland" geschrieben; erschienen im Rother Verlag. Insgesamt hat er 40 Genusswanderungen rund um München zusammengetragen. Die Wanderungen sind unterteilt in "leicht" und "mittel". Meist steht die Einkehr im Fokus. "Die Wegbeschreibungen sind so ausführlich wie nötig und so knapp wie möglich", schreibt Hirtlreiter im Vorwort. Die Touren sind im Buch mit verschiedenen Symbolen versehen; beispielsweise ob die Wege stark oder weniger frequentiert sind, oder ob es Bademöglichkeiten gibt.
Fast alle Ausflugsziele sind von München aus mit Bus oder Bahn erreichbar. Neben den Touren selbst gibt der Autor außerdem Anregungen zur Auswahl und zur Planung der Touren. Verhaltensregeln in der Natur oder im Notfall sind ebenfalls enthalten. Beste Voraussetzungen also für den nächsten Ausflug ins Umland. Also am besten Brotzeit schmieren, Tour aussuchen und das Mai-Wochenende im Umland genießen. Viel Spaß beim Wandern und Einkehren.
„Wandern und Einkehren – Münchner Umland“ von Gerhard Hirtlreiter, erschienen im Rother Verlag, ISBN978-3-7633-3282-3, 18,90 Euro
See und Alpenblick
Vom Parkplatz bei der Ebersberger Alm geht es hinter dem Gasthaus vorbei auf den Wanderweg, der zum Aussichtsturm auf der Ludwigshöhe hinaufführt. Die Aussicht von dort oben ist wirklich lohnenswert. Beim Turm geht es links in den Wald, bei der nächsten Abzweigung wieder nach links und raus aus dem Wald. Auf der Wiese bieten sich Bankerl für eine Rast an. Der Weg führt schließlich wieder zum Parkplatz der Ebersberger Alm – eine erste ganz kleine Minirunde. Westlich, am Wiesenhang vorbei, geht die Wanderung weiter. Im Wald geht es weiter geradeaus, an der kleinen Hütte links Richtung Weg 2.

Schließlich führt der Weg an das recht romantische Nordufer des Egglburger Sees. Weiter geht es auf den Kirchberg, den früheren Burgberg, auf dem die Kirche St. Michael steht. Steil bergab geht es Richtung Weiler Egglsee. Dort bietet sich das Wirtshaus zur Gass für eine Einkehr an. Es gibt hausgemachte Kuchen. Auf der Speisekarte stehen neben deftig bayerischen Gerichten auch Pizza und Burger. Frisch gestärkt geht es Richtung Klostersee (dort gibt es ein Café und eine Bademöglichkeit). Am Restaurant Seeluna im Haus Klostersee scharf links abbiegen und dann die Heldenallee hinaufmarschieren. Geradewegs bergan kommt man zurück zur Ebersberger Alm.
Wirtshaus zur Gass: Egglsee 3, 85560 Ebersberg, zurgass.de, Tel. 08092/21558. Öffnungszeiten: Di bis Sa 10-23 Uhr, So 10-17 Uhr (warme Küche 11.30-14 Uhr und 16.30-20.30 Uhr), Montag Ruhetag.
Bäche, Seen und Blick aufs Karwendel
Startpunkt ist der Parkplatz Hackensee. Von dort über den Fahrweg durch den Graben hinabgehen. Beim Reitverbotsschild rechts auf den Pfad abbiegen, über eine Brücke und links einen schmalen Pfad den Hackensee entlang. An der Wiese am Westufer kann bei schönem Wetter ein Abstecher nach links zum Badesteg eingelegt werden. Der Moorsee bietet ein Natur-Erlebnis. Dann zurück auf den Rundweg und nach Süden. Rechts nach Kirchseebach, dort auf den Forstweg wechseln. Abgehende Wege ignorieren. Erst bei der spitzen Verzweigung links halten und bergab an einer schönen Rastbank vorbei über einen schmalen Weg.

Über den Kirchseebach, dann rechts in den breiten Forstweg. Im Linksbogen bergauf, über einen Feldweg an einem Hof vorbei. Ab da der Straße nach Kleinhartpenning folgen. Im Ort zweimal nach rechts, dann auf der Asberger Straße südwärts. Dort steht eine Rastbank, von der man einen tollen Blick ins Karwendel hat. Dem Weg folgen und zum Weiler Asberg, dort wartet eine wunderbare Aussicht in die Alpen. Dem Asphaltweg bergab bis nach Großhartpenning folgen. Am Ortseingang kommt eine Straße, dieser nach rechts folgen. Von dort aus nach links die B13 entlang, bis zur Kirche Mariä Heimsuchung. Schräg gegenüber steht die Einkehr im Gasthof Neuwirt. Dahinter geht es über die Moosstraße zurück zum Parkplatz.
Gasthof Neuwirt: Tölzer Straße 112, 83607 Großhartpenning, Tel. 08 024/76 54. Mi bis Sa 10-23 Uhr, So/Feiertag 10-21 Uhr. 14-17 Uhr Brotzeiten, Kuchen und hausgemachtes Eis; Mo und Di Ruhetag
Beste Aussicht vom Hohen Peißenberg
Parkplatz beim Bergbaumuseum Peißenberg (Tiefstollen 4); auch gut zu Fuß vom Bahnhof erreichbar. Dann geht es auf einem Waldpfad bergauf und an der Verzweigung links Richtung "Hohenpeißenberg/Weinbauer". Die Straße führt bergan, wo sie nach links abzweigt, geradeaus dem Pfad folgen. Bei Vorderschwaig geht es weiter auf der Straße, in Mitterschwaig gegenüber rechts auf den beschilderten Pfad. Über Wiesen geht’s hinauf nach Oberschwaig, dort am Wegkreuz rechts. Dann bergab, zweimal links halten, mit anschließendem Aufstieg nach Pröbstelberg. In einer Linkskurve führt ein Wiesenweg geradeaus. Das letzte Stückerl führt an einer Straße entlang direkt zum Terrassen-Café-Restaurant Bayerischer Rigi.

Der ideale Zeitpunkt für hausgemachte Kohlrouladen, Wildgoulasch oder Semmelknödel mit Schwammerl-Soße – und das mit Alpenpanorama. Hier lässt es sich mehr als nur aushalten. Gestärkt geht es rechts am Parkplatz vorbei, Richtung Wetterdienst; kurz davor links hinauf zur Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt – der höchste Punkt mit großartiger Aussicht. Von oben schlängelt sich ein Fußweg runter nach Hohenpeißenberg; unten links, dann die Bergstraße queren. Den Waldweg entlang bis zur Wegweisung "Stollenweg". Auf der Asphaltstraße nach rechts, dann links nach Mitterschwaig und gleich wieder links Richtung "Vorderschwaig/Mittelstollen". Am Waldrand links bergab, gerade über eine Trasse. Bei einer Rastbank kurz links, dann weiter. Abstecher zum Mittelstollen nach rechts, sonst geradeaus zum Sulzer Stollen und talauswärts rechts zurück zum Parkplatz.
Bayerischer Rigi: Matthäus-Günther-Platz 2, 82383 Hohenpeißenberg, bayerischer-rigi.de, Tel. 08805/330. April bis Oktober: Di bis So 9-20 Uhr, Mo Ruhetag
Reizende Hügel und Benediktinerkloster
Los geht es vom Parkplatz Scheyern über die Straße Klosterberg an der Klosterschenke vorbei – erstmal. Links in die Straße Hocheck, bei der Berufsschule geradeaus auf den Fußweg wechseln. Von dort durch den Wald zum Lederer Weiher, vorbei und Richtung Prielhof. Ab da dem Kiesweg bergauf folgen, ein kurzes Stück auf dem Planetenweg und dann rechts abbiegen Richtung Unterschnatterbach. Am Waldeck wieder rechts zu Kreisstraße. Erneut rechts, dann links herum nach Unterschnatterbach.

Bereits nach 100 Metern rechts Richtung Scheyern, nach einer Kurve bis zum Waldrand marschieren. Nach einem Stück auf den Höhenzug wandern, dann an der Verzweigung rechts halten. Staatsstraße queren, dem Weg auf der anderen Seite folgen. Über Bullerberg zur Scheyerer Straße. Von dort rechts auf den Fußweg wechseln, links abbiegen und bei der Hammerschmiede den Pudelbach überqueren. Am Weiher entlang und wieder auf die Scheyerer Straße zurück. Dieser bergauf folgen bis zum Kloster Scheyern. Dort lässt sich wunderbar einkehren: in der Klosterschenke mit schönem Biergarten. Das Bier stammt aus der klostereigenen Brauerei.
Schyrenplatz 1, 85298 Scheyern, klosterschenke-scheyern.de, Tel. 084 41/27 890. Mo bis So 10-23 Uhr, warme Küche bis 21 Uhr
Altstadt, Schloss und viel Natur
Ausgangspunkt ist der Bahnhof in Dachau. Von dort aus geht es Richtung Ludwig-Thoma-Wiese. Als nächste Etappe noch das Schloss Dachau anpeilen – und die Konditorei dort, wie der Autor empfiehlt. Weiter marschiert wird am Amperkanal bis zum Gündinger Amperwehr. Der Weg zweigt nach der Fußgängerbrücke links ab auf einen schmalen Pfad. "Dieser führt entlang des rechten Amperufers durch einen reizvollen, naturnahen Auwald", beschreibt Hirtlreiter den Weg. Weiter an der Amper entlang ist bald das Gasthaus Alte Liebe erreicht, welches sich wunderbar zum Einkehren eignet.
Der Biergarten ist romantisch im Auwald gelegen, die ehemals einfache Schankwirtschaft legt heute Wert auf kulinarischen Anspruch. Der Rückweg führt weiter am Wasser entlang, nächster Fixpunkt ist schließlich schon das Familienbad Dachau in der Ludwig-Dill-Str. 58. Wer mag, bringt Badesachen mit und erfrischt sich hier noch ausgiebig. Danach geht es zurück Richtung Stadt. "In Dachau bietet die Altstadt vielfältige Einkehrmöglichkeiten und schöne Kulissen, der Blick vom Dachauer Berg ist legendär, die Amperauen bieten reichlich Naturgenuss", schwärmt der Autor im Vorwort zu der Tour.
Alte Liebe: Im Lus 4, 85221 Dachau, alteliebe-dachau.de, Tel. 8131/667 131. Täglich und durchgehend 11–22 Uhr (warme Küche bis 21 Uhr), kein Ruhetag
Naherholung im Münchner Osten
Ausgangspunkt sind die Parkflächen beim Kieswerk Mächler in der Putzbrunnerstraße. Über Asphalt und Kieswege führt die Wanderung hin zum Friedrich-Panzer-Weg. Dem nach rechts folgend, taucht auf der linken Seite die Josefskapelle auf, ein Blick ins Innere lohnt. Ein paar Meter auf dem Weg zurück, kurz vor der Truderinger Siedlungsgrenze, geht es links auf einen kleinen Waldweg. Die nächste Etappe ist Oedenstockach. Auf der Keferloher Marktstraße links halten. Diese wird von einem kombinierten Fuß-/Radweg begleitet, der nach Solalinden führt. Durch den Ort hindurch führt der Weg über eine Allee auf den Waldrand zu. "Anschließend gehen wir geradewegs durch ein Waldstück und passieren dann die einst größte Tennisanlage der Welt. Die Plätze und Hallen entstanden ab 1969 auf der zugeschütteten Fläche einer ehemaligen Kiesgrube", schreibt Autor Gerhard Hirtlreiter.

Vorbei an den Hallen führt der Weg zum Gasthof Gut Keferloh. Hier ist Zeit zum Einkehren: Im Biergarten sitzt man unter alten Kastanien, es gibt bayerische Schmankerl. Die Halbe Augustiner vom Fass gibt es für 4,80 Euro. Frisch gestärkt führt der Rückweg auf freies Feld, marschiert wird über eine Kiesstraße. Bei einer großen Kreuzung am Waldrand nach links wenden, bis der Waldrand wieder erreicht ist. In Solalinden bei der großen schilderreichen Kreuzung am Westende des Siedlungsgebietes nach rechts abzweigen. Nach 50 Metern führt ein gekiester Forstweg ab. Vor der querenden Hochspannungsleitung nach rechts gehen und der Waldschneise folgen, bis der Friedrich-Panzer-Weg kreuzt. Eine Infotafel weist den Weg. Schließlich geht es zurück zum Kieswerk.
Gasthof Gut Keferloh: Keferloh 2, 85630 Grasbrunn, gut-keferloh.de, Tel.089/46 92 48. Mi bis So 12-22 Uhr (warme Küche bis 21 Uhr), Mo und Di Ruhetag
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