Vom Insta-Gag zum Glücksfall: Wie ein Münchner Influencer seine Wohnung fand

Mit außergewöhnlichen Aktionen hat der Münchner Tobias Nickel monatelang eine Wohnung gesucht. Wenige Tage, bevor er aus seiner alten Wohnung rausmuss, erhält er den erlösenden Anruf.
André Wagner |
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Die Suche nach einer Wohnung in München kann sehr stressig sein.
Die Suche nach einer Wohnung in München kann sehr stressig sein. © imago images/Christian Offenberg

Wer in München eine Wohnung finden möchte, braucht für gewöhnlich zwei Dinge: einen dicken Geldbeutel und starke Nerven. Wenn dann auch noch Zeitdruck dazukommt, dann wird die Suche nach einer neuen Bleibe schnell zum Stressfaktor. 

Diese Erfahrung musste auch Tobias Nickel (26) machen. Nach einer Eigenbedarfskündigung war der CEO einer Social Media Agentur in München auf Wohnungssuche.

"Meine Wohnung wurde vor vier Monaten wegen Eigenbedarf gekündigt und jetzt wird es langsam richtig knapp", sagte er Focus Online Anfang September.

Ende Oktober muss Nickel aus seiner alten Wohnung raus, doch die Suche über Wohnungsportale blieb erfolglos, ebenso das Durchforsten von Zeitungsanzeigen und die Kontaktaufnahme zu Hausverwaltungen. 

Münchner wird bei Wohnungssuche äußerst kreativ

Um im November nicht auf der Straße zu stehen, wurde der 26-Jährige kreativ. Zunächst ging Nickel nur mit einem Pappschild, auf dem "Suche Wohnung" stand, durch die Straße. Doch von Erfolg war auch diese Aktion nicht gekrönt. Also ging er einen Schritt weiter und platzierte sich und sein Pappschild mit einem Bett auf dem Marienplatz. "Dann hat mir ein Typ geschrieben, dass er ein Fahrrad hat, wo man das Bett draufstellen kann. Und dann habe ich das auch noch gemacht, hab mich durch München fahren lassen und seitdem werden die Aktionen irgendwie immer extremer."

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So machte Nickel unter anderem auch auf dem Oktoberfest mit seinem Pappschild auf dem Teufelsrad auf seine Wohnungssuche aufmerksam. Oder er fuhr auf dem Dach eines Transporters durch München und hielt dabei sein "Suche Wohnung"-Schild in die Höhe. 

Seine Aktionen veröffentlichte der 26-Jährige in den Sozialen Medien. Bei Instagram hat er mittlerweile über 76.000 Follower. "Man kann mir nicht vorwerfen, dass ich nicht alles probiere", sagt er in einem seiner zahlreichen Clips.

TV, Radio und Print: Alle berichten von Tobias Nickel

Und die Videos seiner extremen Aktionen sollten Wirkung zeigen. Die kuriose Wohnungssuche von Tobias Nickel wird zum Medienereignis. Zeitungen, Radiostationen und TV-Sender berichten über den 26-Jährigen.

Mit Erfolg – Ende Oktober, also kurz vor Ende der Deadline – hatte der 26-Jährige einen Besichtigungstermin für eine 66 Quadratmeterwohnung mit 2,5 Zimmer, kleinem Balkon zum Innenhof und einem Duplex-Stellplatz für 1500 Euro warm im Glockenbachviertel. Die bisherige Mieterin ist durch die Bett-Aktion auf dem Marienplatz auf Tobias Nickel aufmerksam geworden und fand dies "eine coole Sache", wie in einem Clip-Ausschnitt zu lesen ist.

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Entsprechend aufgeregt war Nickel bei der Besichtigung und seine Begeisterung über die Wohnung ist in einem Clip, welchen der 26-Jährige dabei gedreht hat, deutlich anzusehen: "Oh mein Gott, ich glaub‘ das jetzt nicht. Die war perfekt."

Noch auf dem Nachhauseweg erzählt er in seinem Clip, dass er sich sofort für die Wohnung bewerben wird und der Mieterin auch ein iPhone schenken möchte, sollte es was mit der Vermietung werden.

Monatelange Suche hat ein glückliches Ende

Schon bald sollte Tobias Nickel die erlösende Nachricht vom Makler erhalten: Er hat den Zuschlag für die Wohnung bekommen. "Ich freu’ mich wirklich sehr, sehr, sehr krass darüber", kann er, mit Tränen in den Augen, sein Glück kaum fassen, wie in einem seiner Clips zu sehen ist. Auch seine Kolleginnen und Kollegen sind total aus dem Häuschen, als die intensive und extreme Wohnungssuche des 26-Jährigen endlich ein glückliches Ende gefunden hat. "Nicht mehr obdachlos", rufen sie scherzhaft, während Nickel sichtlich die Hände zittern. "Ich kann es kaum glauben, Leute. Das wird so geil".

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Ein Problem muss Tobias Nickel aber nun noch lösen. Binnen zwei Tagen muss er Kartons packen und alles umziehen. "Ich weiß schon gar nicht mehr, wie man umzieht. Das ist jetzt fünf Jahre her", erzählt er. 

Aber genauso wie seine außergewöhnliche Suche, wird er auch seinen Umzug filmen und Videos davon bei Instagram posten. 

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  • MadridistaMUC vor 5 Stunden / Bewertung:

    CEO einer Social Media Agentur.. 🤣🤣🤣Klingt mega. Wie ist die Bewertung? 1000 Euro? 10000?..Wahnsinngeschichte. Im Sudan verrecken gerade viele Menschen. Da hört man hier nichts von. Aber so ein Bub, der rumspinnt, macht hier Schlagzeilen.. 😬

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  • doket vor 3 Stunden / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von MadridistaMUC

    Sie befinden sich im Regionalteil einer Boulevardzeitschrift.

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  • Der wahre tscharlie vor 5 Stunden / Bewertung:

    Das scharfe Schwert der "Eigenbedarfskündigung".
    Bestens dargestellt in der Doku, "Crashkurs für Immobilienhaie" mit Matthias Matschke.

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