Volksbegehren Nichtraucherschutz: Süßes gegen den Qualm

Die Frist zum Volksbegehren Nichtraucherschutz endet Mittwochabend. Politiker von SPD, Grünen und ÖDP versuchen, mit Gummibärchen und einem Händedruck die Münchner zu mobilisieren.
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Das Volksbegehren „Für echten Nichtraucherschutz“ hatte mit knapp 1,3 Millionen Unterstützerunterschriften von Wahlberechtigten die nötige Zehn-Prozent-Hürde deutlich überschritten.
Martha Schlüter Das Volksbegehren „Für echten Nichtraucherschutz“ hatte mit knapp 1,3 Millionen Unterstützerunterschriften von Wahlberechtigten die nötige Zehn-Prozent-Hürde deutlich überschritten.

MÜNCHEN - Die Frist zum Volksbegehren Nichtraucherschutz endet Mittwochabend. Politiker von SPD, Grünen und ÖDP versuchen, mit Gummibärchen und einem Händedruck die Münchner zu mobilisieren.

Mit Gummibärchen und festem Händedruck werden sie gelockt: Die Münchner auf dem Marienplatz, die hier auf dem Christkindlmarkt Bratwürstl verdrücken und Weihnachts-Accessoires kaufen, sollen beim Volksbegehren Nichtraucherschutz unterschreiben.

Bis Mittwochabend, 20 Uhr, hofft das Bündnis aus Grünen, SPD und ÖDP, die Bürger zur Unterschrift zu bewegen. Mit Flyern, auf denen Gummibärchen pappen, und einem kurzen persönlichen Gespräch mit den Politikern. „Das Pulver ist noch nicht verschossen“, sagt Theresa Schopper, Landesvorsitzende der Grünen. „Wir sind zuversichtlich, über die zehn Prozent zu kommen.“ Erst dann, wenn 940.000 Bürger unterschrieben haben, kann es bis spätestens Juni 2010 zum Volksentscheid kommen. Zu einem Entscheid, der ein flächendeckendes Rauchverbot in der Gastronomie fordert, von der Eckkneipe bis zum Wiesnzelt.

Bis Dienstagnachmittag hatten sich 85.466 Bürger in München eingetragen, über 850.000 waren es bayernweit. Um die letzten 90.000 Stimmen einzutreiben, verteilte ÖDP-Landesvorsitzender Bernhard Suttner Flyer. „Diejenigen, die unterschrieben haben, können damit andere mobilisieren“, hofft er.

Ähnlich sieht das Marktkauffrau Christl Franz-Reitz. Eigentlich verkauft sie handbemalte Kugeln. „Aber heuer schick’ ich den ein oder anderen auch zum Unterschreiben“, sagt sie. „Nicht nur, dass ich den Gestank beim Essen nicht mag, es ist auch gesundheitsschädigend. Davor muss man die Jugend schützen.“

Junge Leute waren es gestern Mittag besonders häufig, die sich eintrugen. „Ein neues Gesetz ist mir ein Herzensanliegen“ sagt etwa der 26-jährige Matthias Wolf. „Ich habe auch meine Freundin überredet, zu unterschreiben.“

Die Mittagspause für eine Semmel und eine Unterschrift nutzte auch Bankkauffrau Christin Schutte. Die 24-Jährige hat noch nie geraucht. „Es geht mir darum, dass ich nach dem Ausgehen nicht nach Rauch rieche“, sagt sie.

Auch Student Carsten Reiter (26) hat sich von einer Bratwurst locken lassen. „Aber ich wollte schon die ganze Zeit kommen. Mir ist es wichtig, dass meine Stimme wahrgenommen wird und ein konsequentes Verbot kommt.“

Anne Kathrin Koophamel

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