Versteckt in Radmulden: Polizei holt in München zwölf Flüchtlinge von Güterzug
München - In den Radmulden eines Sattelaufliegers versteckten sich die Männer, um unbemerkt die Grenze nach Deutschland zu überwinden. Doch am Rangierbahnhof Ost war Endstation. Mitten in der Nacht, kurz nach 2 Uhr am Mittwochmorgen, bemerkten Mitarbeiter der Deutschen Bahn die Personen in ihrem Versteck auf dem Güterzug aus Verona.
Die Bundespolizei wurde verständigt. Nach intensiver Suche zeigte sich: Insgesamt zwölf Männer hatten sich unter lebensgefährlichen Bedingungen versteckt gehalten. Die Männer überstanden die riskante Fahrt in diesem Fall unverletzt.
Bei der Personenkontrolle stellte sich heraus, dass gegen einen 27-jährigen Marokkaner eine Wiedereinreisesperre vorlag. Der Datenabgleich seines Fingerabdruckes offenbarte, dass das Ausländeramt Höxter (Nordrhein-Westfalen) zuvor ein Einreiseverbot verhängt hatte. Der Mann war bereits am 14. Februar dieses Jahres abgeschoben worden. Für ihn ging es direkt in Haft.
Die übrigen Männer kamen aus Gambia, Marokko, Algerien, Libyen, Eritrea, Syrien und Sierra Leone. Sie wurden zur weiteren Sachbearbeitung an die Bayerische Landespolizei übergebeben.
Größter Aufgriff deutschlandweit
Im vergangenen Jahr begannen sich die Fälle zu häufen, in denen Flüchtlinge per Güterzug illegal nach Deutschland einreisen. Zuletzt wurden am 29. März neun Afrikaner um 04.30 Uhr am Rangierbahnhof Nord entdeckt und von der Bundespolizei in Gewahrsam genommen. Dabei war auch ein Helikopter im Einsatz, der das Gebiet nach Flüchtigen absuchte.
Der Fall vom Mittwoch ist in diesem Jahr bislang der größte Aufgriff von Migranten, die auf Güterzügen illegal in die Bundesrepublik einreisten.
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