Verrücktes Wetter: Jetzt kommt die Schafskälte!

München - Die einen stöhnen über eine anhaltende Dürre im Land, die anderen haben mit heftigen Unwettern zu rechnen. In den letzten Tagen gab es in ganz Deutschland, vor allem im Süden, heftige Unwetter. Lokal fiel dabei in wenigen Minuten so viel Regen wie sonst nur im einem ganzen Monat. In anderen Regionen des Landes herrscht dagegen seit Wochen eine extreme Dürre. Die Landwirtschaft hat damit bereits schwer zu kämpfen.
Jetzt kommt die Schafskälte
An einigen Orten fiel seit Mai kein Tropfen Regen. Aber auch der heftige Unwetterregen ist keine echte Alternative. Er sorgt für mehr Schaden als Nutzen und schwemmt das Erdreich weg. So beispielsweise im Allgäu, als es am Sonntag sogar Schlammlawinen gab. Es kam schon wieder zu großen Schäden.
Der Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net sieht auch in den kommenden Tagen keine Besserung: „Wir bräuchten in weiten Landesteilen dringend flächendeckenden und gleichmäßigen Landregen. Doch der ist nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil: Jetzt kommt sogar noch die Schafskälte. Dienstag- und Mittwochmorgen müssen wir besonders im Norden mit Bodenfrost rechnen."
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Dabei gab es vergangene Woche schon ein sehr ungewöhnliches Phänomen: an fünf Tagen am Stück gab es in Norddeutschland Bodenfrost. Das ist für Juni eine Seltenheit.
Doch was ist die Schafskälte? Als Schafskälte bezeichnet man einen Witterungszeitraum im Juni in dem noch mal recht kühle Luft aus Nordeuropa nach Mitteleuropa strömt. Das ist quasi das "letzte Aufbäumen" des Winters. Im Grunde ist es eine Bauernregel, die besagt, dass man die Schafe niemals vor Mitte Juni scheren sollte, da sie sonst noch mal frieren könnten.
Die München-Temperaturen der kommenden Tage
Montag: 15 bis 21 Grad
Dienstag: 13 bis 21 Grad
Mittwoch: 10 bis 21 Grad
Donnerstag: 12 bis 17 Grad
Freitag: 8 bis 16 Grad
Samstag: 10 bis 21 Grad
Wetter weiter wechselhaft
Zu Starkregen, Unwettern mit Tornados und maximalen Temperaturen von 36 Grad kommt jetzt also möglicherweise noch der Bodenfrost hinzu. Das Wetter ist auf Achterbahnfahrt!
Wer auf ein beständiges Hoch gehofft hat, wurde enttäuscht. Nach dem schönen stabilen Hochdruckwetter im März und April war Schluss mit dem beständigen Wetter - vielmehr ist es sehr wechselhaft. Schon der Mai war alles andere als wonnig. Gleich mehrere Tornados brachten große Schäden (AZ berichtete)
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„Wir hatten es ja anhand der vergangenen Jahre befürchtet: die Frühjahre werden immer sonniger, trockener und wärmer und kaum kommen die Sommermonate wird es total unbeständig. So scheint es auch diesen Sommer wieder zu werden“ sagt Jung.