Veranstaltung mit 2G: Aiwanger schließt sich selbst aus

Weil der Chef der Freien Wähler nicht geimpft ist, muss er einem Event fernbleiben. Seine Partei macht ihm nun Druck.
Ralf Müller |
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Hubert Aiwanger ist laut aktuellen Informationen nicht gegen Corona geimpft.
Hubert Aiwanger ist laut aktuellen Informationen nicht gegen Corona geimpft. © Matthias Balk/dpa/Archivbild

München - Es wird immer enger für ihn: Aus der eigenen Partei wächst der Druck auf den bayerischen Wirtschaftsminister und Vorsitzenden der Freien Wähler (FW) Hubert Aiwanger, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Der Zeitpunkt wäre jetzt "goldrichtig", sich impfen zu lassen, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der FW im Landtag Fabian Mehring der "Augsburger Allgemeinen".

Für Donnerstag in einer Woche hat die Landtagsfraktion der Freien Wähler zu einem Presseabend in der Parlamentsgaststätte eingeladen. Nachgeschoben wurde der Hinweis, dass für die Veranstaltung "2G" gilt. Zugelassen sind nur nachweislich Geimpfte sowie Genesene.

Aiwanger zu Impfung: "Sie werden sehen"

Nach derzeitigem Stand wäre Parteichef Aiwanger, der als Landtagsabgeordneter auch der Fraktion angehört, von der Veranstaltung ausgeschlossen. Es sei denn, Aiwanger hat sich in aller Stille doch noch einen Pikser verpassen lassen. Auf Anfrage äußerte er sich vieldeutig: "Sie werden sehen."

Gestern hatte FW-Parlamentsgeschäftsführer Mehring gesagt: Aiwangers Stimme für die Freiheit in der Corona-Debatte sei ja bislang "wertvoll" gewesen. Jetzt aber sei sein Ruf nach Normalität "erst dann glaubwürdig, wenn er selbst geimpft ist."

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Zudem werde es für Aiwanger schwierig werden, "wenn er durch die von ihm selbst beschlossene 2G-Regel von der Öffentlichkeit ausgeschlossen ist", so der Fraktionsgeschäftsführer. Immerhin: An Ministerratssitzungen kann der Stellvertreter von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) noch teilnehmen.

Dazu muss Aiwanger allerdings jeweils einen gültigen negativen PCR-Test vorlegen, erläuterte Söder kürzlich. Dem komme sein Stellvertreter ausnahmslos nach.

Aiwanger: Haltung stößt zunehmend auf Unverständnis

Aiwanger ist als einziges Mitglied der Bayerischen Staatsregierung nach eigenen Angaben noch nicht geimpft. Seine Haltung stößt offenbar auch an der FW-Parteibasis zunehmend auf Unverständnis. Allen, die deswegen sogar über Parteiaustritte nachdenken, schickte Mehring via Interview die Botschaft: "Die überwältigende Mehrheit von Partei und Fraktion denkt wie ich."

Unter anderem Landshuts Landrat Peter Dreier forderte seinen Parteichef zuletzt zum Impfen auf. Schon frühzeitig hatte der FW-Landtagsabgeordnete Peter Bauer, gelernter Zahnmediziner und Naturwissenschaftler sowie Patientenbeauftragter der Staatsregierung, Aiwangers Denkweise als "falsch" verurteilt.

Selbst wenn sich Aiwanger jetzt noch rasch zur Impfung entschließen würde, wäre es genau genommen für eine Teilnahme am Presseabend zu spät. Nach Definition des Robert-Koch-Instituts gilt eine Person erst 14 Tage nach der letzten Gabe eines zugelassenen Impfstoffs als geschützt. Aus Fraktionskreisen verlautete gestern, Aiwanger komme definitiv nicht.


Anmerkung der Redaktion: Mittlerweile hat sich Aiwanger impfen lassen. Das bestätigte der Freie-Wähler-Chef der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstagvormittag.

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22 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Schwammerlsucher am 11.11.2021 10:57 Uhr / Bewertung:

    Jetzt ist er geimpft.

  • Ali Kante am 11.11.2021 10:44 Uhr / Bewertung:

    Habe gerade gelesen, dass Aiwanger sich hat impfen lassen. Hurra, wir sind alle über den Berg. Sofortige Beendigung aller Corona-Maßnahmen. Halleluja.

  • Schubri am 11.11.2021 07:47 Uhr / Bewertung:

    Bin aber auch der Meinung Aiwanger als Minister sollte sich impfen lassen. Vorbild sein. Möchte aber noch lieber mal wissen, bei welchem Impfstoff, die ganzen Impfdurchbrüche passieren. Könnte man doch mal recherchieren. Und ich meine auch selbst recherchieren. Nicht copy and paste.

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