Unfreundlichste Stadt der Welt? Diese Umfrage dürfte München nicht erfreuen

München, die Weltstadt mit Herz? Einer internationalen Umfrage zufolge, scheint dem wohl nicht mehr zu sein – eher das Gegenteil.
André Wagner |
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Im Sommer sitzen Abertausende von Menschen in den Münchner Biergärten, doch Freundschaften scheint man hier nur schwer zu knüpfen.
Im Sommer sitzen Abertausende von Menschen in den Münchner Biergärten, doch Freundschaften scheint man hier nur schwer zu knüpfen. © Ralph Peters/imago

Über 40 Jahre lang, von 1962 bis 2005, warb München mit dem Slogan "Weltstadt mit Herz". Bei der WM 2006 lautete der Slogan "Die Welt zu Gast bei Freunden". Einer Umfrage des Internet-Portals InterNations zufolge scheint man davon aber nicht mehr viel zu spüren.

Das Portal befragte 12.500 Expatriates, also Personen, die für ihre Firmen im Ausland arbeiten, wie freundlich sie jeweils in ihrer neuen Heimat aufgenommen worden sind.

Internationale Umfrage: München ist die unfreundlichste Stadt der Welt

Das Ergebnis dürften die Stadt München sicherlich nicht freuen, denn die Landeshauptstadt schneidet bei diesem Ranking alles andere als gut ab, besser gesagt hundsmiserabel.  München winkt vom 53. und damit allerletzten Platz und darf sich den unrühmlichen Titel "Unfreundlichste Stadt der Welt" ans Revers heften.

Für die Stadt, die durch das Oktoberfest und den FC Bayern weltweit bekannt ist und jedes Jahr abertausende Touristen aus allen Herren Länder begrüßen darf, sicherlich eine saftige Ohrfeige.

Gleich in mehreren Kategorien schnitt München bei der Umfrage mehr als schlecht ab. So landete man beim allgemeinen Willkommensgefühl auf Platz 52 und die berühmte bayrische Grantigkeit führte zu Platz 53 in der Kategorie Freundlichkeit.

Warum wird München so negativ gesehen?

Doch woran liegt es, dass München so negativ gesehen wird? 41 Prozent der Befragten gaben an, dass es ihnen schwerfällt, sich in München kulturell anzupassen, global gesehen liegt dieser Wert bei 21 Prozent. Die Community bemängelt die fehlende Gastfreundschaft der bayrischen Landeshauptstadt. 65 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass es sehr schwer sei, in München neue Freundschaften zu schließen (weltweiter Wert liegt hier bei 41 Prozent). Und nur 37 Prozent der in München lebenden Befragten gaben an, mit ihrem Sozialleben zufrieden zu sein (im Vergleich zu 52 Prozent im weltweiten Durchschnitt).

Ein befragtes Community-Mitglied bringt es auf den Punkt: "Es ist schwierig, irgendeinen sozialen Kontakt mit Einheimischen herzustellen."  

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Generell scheint Deutschland bei den Befragten nicht sehr viel Sympathiepunkte gesammelt zu haben, den in der Umfrage folgen Hamburg, Berlin und Frankfurt am Main auf den Plätzen 52, 51 und 50. Mit Köln auf Platz 48 ist sogar noch eine fünfte deutsche Metropole in den Top Ten der unfreundlichsten Städte der Welt vertreten.

Diese Stadt ist die freundlichste der Welt

Will man seitens der Stadt München etwas gegen diesen zweifelhaften Ruhm unternehmen, sollte man vielleicht mal einen Blick auf die spanische Stadt Malaga werfen. Die landete bei der Umfrage auf Platz 1. 80 Prozent der dort lebenden Ausländer fühlen sich in Südspanien willkommen.

Oder man nimmt das Ergebnis mit Humor und geht mit dem schlechten Ruf offen und ehrlich um. Frei nach dem berühmten bayrischen Motto "Wer ko, der ko". Es wäre eine tolle Werbung, wenn man sagt, kommen Sie nach München, die unfreundlichste Stadt der Welt. Genießen Sie unsere herzliche Grantigkeit", so der britische Professor Anthony Rowley, der seit Jahrzehnten Bayerns Sprache und Kultur erforscht, zum ARD-Magazin "Brisant"

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47 Kommentare
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  • Bongo am 20.05.2025 17:51 Uhr / Bewertung:

    Antworten den wahren Tscharlie:
    Selbstverständlich vermiete ich „sozialverträglich“, indem ich schaue, dass ich soviel wie möglich herausholen kann😅. Und in den Genuß, in München in überfüllten U- und S-Bahnen zu fahren, komme ich nicht nur bei 60ger Spielen.Übrigens: Fuchs und Hase sagen sich bei uns gerne gute Nacht, was zeigt, dass hier die Natur noch in Ordnung ist! Die Vorstellung, wir seien rückständig, kann nur haben, wer sich wenig auskennt und statt einmal mit dem Zug nach Niederbayern zu fahren, lieber klimaschädlich auf seine Lieblingsinsel Kreta fliegt.
    PS: Zu uns ist kürzlich ein hervorragender Arzt aus München, der bisher in einer bekannten, großen Klinik in München tätig war, zugezogen und in unsere Gemeinschaftspraxis eingestiegen. Auf die Frage , warum er das gemacht hat, meinte er: „Weil ich möchte, dass meine drei Kinder noch halbwegs vernünftig aufwachsen“. Findest Du nicht, dass dies ein großes Kompliment für meine Heimat ist?

  • meingottwalter am 20.05.2025 17:25 Uhr / Bewertung:

    Müssen ja dann nicht so viele kommen. Der Münchner/Bayer ansich ist freundlich, ab und zu a bissl grantig, aber von Grund auf freundlich.

  • Wendeltreppe am 21.05.2025 09:41 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von meingottwalter

    Sehe ich auch so. Hatte im vergangenen Jahr Besuch von Verwandten aus den USA, die waren so gar regelrecht angetan von den freundlichen und hilfsbereiten Münchnern (ob es "echte" waren weiß ich natürlich nicht) denen sie bei div. Touren durch die Stadt begegnet sind und div. Male um Auskunft/Hilfe gebeten hatten.

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