Umstellung auf Mehrweggeschirr: 500 Euro von der Stadt München
München - Pizzakartons, Fast-Food-Boxen und Becher um überfüllte Mülleimer herum - keine Seltenheit im letzten Sommer. Um solche Müllberge in der Münchner Innenstadt zu reduzieren, hat der Ausschuss für Klima- und Umweltschutz am Dienstag einen Beschluss gefasst: Restaurants und Einzelhandel erhalten in Zukunft finanzielle Unterstützung, damit sie ihr To-Go-Angebot über ein Mehrweg-Pfandsystem abwickeln. Ab dem 4. April tritt dieses Angebot in Kraft.
München: Mehrwegsysteme gegen Müllberge
Konkret gehe es darum, Gastronomie und Einzelhandel einen Anreiz zu geben, ein Mehrwegsystem einzuführen, so Christine Kugler, Referentin für Klima- und Umweltschutz. Dafür vergibt die Stadt einen Zuschuss von maximal 500 Euro und plant eine Informationskampagne, um auf die Müllberge, die durch Einweggeschirr entstehen, aufmerksam zu machen.
Der Abfallwirtschaftsbetrieb München schätzt, dass pro Jahr 69 Millionen Einwegbecher in München im Müll landen. Neben der hohen Ressourcenverschwendung sind damit auch hohe Kosten für die Straßenreinigung verbunden.
Einweg-Steuer: Eine Option für München?
Eine andere Möglichkeit zur Müllbekämpfung hat die Stadt Tübingen umgesetzt: Eine Sondersteuer verteuert dort seit Januar, Speisen und Getränke in Einwegverpackungen zu verkaufen. 50 Cent netto auf Einweggeschirr und 20 Cent auf Einwegbesteck zahlen Restaurants und Cafés oben drauf.
Eine Verpackungssteuer sei vom Münchner Kommunalreferat bisher nur „sehr oberflächlich“ behandelt worden, so Grünen Stadträtin Julia Post. Zurzeit wartet die Stadt noch auf ein Urteil aus Tübingen: Eine McDonald's Filiale hat gegen die Steuer geklagt.
Das Förderprogramm soll auf dieses Jahr beschränkt bleiben, so Post. Ab 2023 sind Restaurantbetreiber dann gesetzlich dazu verpflichtet, eine Mehrweg-Option anzubieten.
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