Rettungsgasse blockiert und gefilmt: Polizei sucht Gaffer von der A8

Ein Autofahrer hat nach einem Unfall auf der A8 nicht nur die Rettungsgasse blockiert, der Mann filmte den Einsatzort auch noch. Jetzt sucht die Polizei nach dem Gaffer – und ist auf Zeugen angewiesen.
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So soll es eigentlich aussehen: Eine Rettungsgasse auf der Autobahn. (Symbolbild)
So soll es eigentlich aussehen: Eine Rettungsgasse auf der Autobahn. (Symbolbild) © Jan Woitas/dpa

Brunnthal - Die Polizei sucht nach einem Gaffer, der bei einem Unfall auf der A8 nicht nur die Rettungsgasse für die Einsatzkräfte blockiert hatte, sondern gleichzeitig auch noch den Unfallort filmte.

Wie die Polizei berichtet, ereignete sich der Unfall am Sonntagmittag, gegen 12.30 Uhr, auf der A8 in Richtung Salzburg kurz nach der Anschlussstelle Hofoldinger Forst.

Demnach war ein Stau die Ursache für den heftigen Auffahrunfall: Ein 40-Jähriger fuhr mit seinem Toyota auf der linken Fahrspur, als er zu spät erkannte, dass ein 64-jähriger Porsche-Fahrer wegen des Staus bereits anhalten musste. Der Toyota-Fahrer knallte seinem Vordermann nahezu ungebremst ins Heck. Durch den Aufprall wurde der Porsche in die Mittelleitplanke und dann weiter auf den Audi eines 63-Jährigen geschoben, der ebenfalls auf der linken Spur stand. Der Crash war so heftig, dass der Toyota über alle drei Fahrspuren der Autobahn geschleudert wurde und dann noch einen Lkw touchierte.

Beide Insassen des Toyota sowie der Porsche-Fahrer erlitten leichte Verletzungen und wurden ins Krankenhaus gebracht. Ihre Autos waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden, die Polizei schätzt den Sachschaden auf rund 45.000 Euro.

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Nach Unfall auf der A8: Gaffer blockiert Rettungsgasse

Wegen des Unfalls musste die Autobahn im betroffenen Abschnitt kurzzeitig komplett gesperrt werden, weswegen sich der Verkehr bis zum Kreuz München Süd staute. "Beim Befahren der Rettungsgasse mussten die Rettungskräfte wieder Unerfreuliches feststellen. Der Fahrer eines dunklen BMW blockierte die Gasse und filmte die Einsatzörtlichkeit", teilte die Polizei mit.

Ein Notarzt, der gerade auf dem Weg zur Unfallstelle war, bemerkte den Gaffer. Er hatte jedoch keine Möglichkeit, das Kennzeichen des BMW festzuhalten. Deshalb bittet die Autobahnpolizei Holzkirchen (Tel. 08024/9073-0) nun um Hinweise von möglichen Zeugen.

Gaffer auf der Autobahn: Diese Strafen drohen

Sollte der BMW-Fahrer erwischt werden, drohen ihm alleine wegen des Blockierens der Rettungsgasse ein Bußgeld zwischen 200 und 320 Euro sowie zwei Punkte in Flensburg und ein einmonatiges Fahrverbot. Weitaus gravierender könnte das Strafmaß wegen des Filmens ausfallen: Hier droht dem Gaffer, je nach Verstoß, ein Bußgeld zwischen 20 und 1.000 Euro. "Wer Fotos und Filme von einem Unfall macht, der macht sich sogar strafbar! Hier kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder Geldstrafe sanktioniert werden", schreibt die Polizei.

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10 Kommentare
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  • doket am 17.01.2022 09:16 Uhr / Bewertung:

    Ein Denunziant verrät andere aus persönlichen und niederen Beweggründen und möchte daraus einen persönlichen Nutzen erlangen. Vielleicht denken Sie einfach nochmal nach, ob diese Bezeichnung hier angemessen ist.

  • Grünblind_auf_dem_linken_Auge am 17.01.2022 07:55 Uhr / Bewertung:

    Da haben wir für heute noch mal Glück gehabt, dass es kein SUV Fahrer war. Der Fahrer wird wahrscheinlich noch heute identifiziert, zuviele Deutsche haben das Denunziantengen mit der Muttermilch aufgesogen.

  • Luc_Muc am 17.01.2022 09:30 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Grünblind_auf_dem_linken_Auge

    So ein Quatsch, das hat nichts mit einem Denunziantengen zu tun. Hierbei geht es um Menschenleben/ könnte es um Menschenleben gehen. Wer die Rettungsgasse blockiert und filmt, gehört bestraft!

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