Polit-Hammer im Stadtrat: Ex-SPD-Mitglied tritt Münchner CSU bei

Das wird der Münchner SPD gar nicht schmecken. Ein jahrelanges Parteimitglied hat sich nach dem Parteiaustritt der CSU angeschlossen – mit Folgen für die Machtverhältnisse im Stadtrat.
André Wagner |
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Neue Machtverhältnisse im Münchner Stadtrat.
Neue Machtverhältnisse im Münchner Stadtrat. © imago

Überraschung im Münchner Stadtrat – am Sonntag, 12. Oktober veränderten sich im Rathaus die Machtverhältnisse. Grund dafür ist Nikolaus Gradl. 

17 Jahre (von 2002 bis 2014 und von 2020 bis Ende April 2025) saß Gradl für die SPD im Münchner Stadtrat. Ende April 2025 kam es nach internen Streitigkeiten zum Bruch und der Lokalpolitiker trat aus der SPD aus. "Im Elfenbeinturm des Rathauses wird viel zu oft über die richtige Social-Media-Strategie diskutiert und nicht darum gerungen, welche Entscheidung die beste für die Münchner ist", sagte Gradl damals.

Sein Mandat als Stadtrat behielt er seitdem als fraktionsloses Mitglied – bis jetzt. Am Sonntag ist das langjährige SPD-Mitglied der Münchner CSU beigetreten.

Ex-SPD-Stadtrat Gradl tritt der CSU bei

"Die CSU/FW-Fraktion München hat mich gefragt, ob ich ihr Mitglied werden möchte. Da ich der Ansicht bin, dass der Freistaat Bayern eine sehr gute Verkehrspolitik macht, von der auch der Großraum München profitiert, habe ich mich entschieden, CSU-Mitglied zu werden. Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ist eine starke konservative Partei wichtig, damit nicht undemokratische Kräfte den Münchner Stadtrat lahmlegen können. An diesen Themen möchte in nun mit Blick auf die Kommunalwahl am 08. März 2026 mitwirken", begründet der Verkehrsexperte seinen überraschenden CSU-Beitritt.

Ex-SPD-Stadtrat Nikolaus Gradl verlies im April 2025 seine Fraktion. Jetzt gab es bekannt, sich der Fraktion CSU/Freie Wähler anzuschließen und CSU-Mitglied zu werden.
Ex-SPD-Stadtrat Nikolaus Gradl verlies im April 2025 seine Fraktion. Jetzt gab es bekannt, sich der Fraktion CSU/Freie Wähler anzuschließen und CSU-Mitglied zu werden. © SPD-Fraktion

Der hat nun auch veränderte Machtverhältnisse im Münchner Stadtrat zur Folge. Denn mit Nikolaus Gradl verfügt die CSU/Freie Wähler-Fraktion jetzt über 24 vollwertige Sitze und ist damit stärkste Kraft im Münchner Rathaus.

Nikolaus Gradl: Auf diesem Platz der CSU-Kandidatenliste ist er zu finden

Einer, der sich sichtlich über den Beitritt des ehemaligen SPD-Politikers freut, ist Manuel Pretzl: "Wir freuen uns sehr, mit Nik Gradl einen profunden Kenner der Münchner Kommunalpolitik bei uns zu begrüßen. Wir sind seit geraumer Zeit im Gespräch und er hat sich die Zeit genommen, einen Übertritt gründlich zu durchdenken. Dafür habe ich großen Respekt. Umso mehr freut es mich, dass er sich nun für die CSU entschieden hat. Er hat im Stadtrat über viele Jahre bewiesen, dass er genau hinschaut, sachlich argumentiert und sich vor allem in der Verkehrspolitik für pragmatische und bürgernahe Lösungen einsetzt. Um es auf Bairisch zu sagen: Des passt!", so der Fraktionsvorsitzende der Münchner CSU/FW-Stadtratsfraktion.

Auf der am Montag veröffentlichten Kandidatenliste der Münchner CSU für die Kommunalwahl am 8. März 2026 steht Gradl auf Platz 34 und damit einen Platz hinter einem weiteren prominenten Neuzugang. Ob Gradl auf dieser Position Chancen hat, weiterhin dem Münchner Stadtrat anzugehören, ist völlig offen.

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  • ......kann mich mal vor 29 Minuten / Bewertung:

    Schmierenkommödiant. ?

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  • kartoffelsalat vor 31 Minuten / Bewertung:

    "Da ich der Ansicht bin, dass der Freistaat Bayern eine sehr gute Verkehrspolitik macht, von der auch der Großraum München profitiert, habe ich mich entschieden, CSU-Mitglied zu werden."

    - 2. Stammstrecke
    - Deckelung Parkpreise
    - bundesweit schlechteste Versorgung im ländlichen Raum auf Niveau von Mecklenburg-Vorpommern
    - Blockade Tramausbau
    - bundesweit niedrigste Blitzerquote
    - Verweigerung Digitalisierung Verkehrsüberwachung
    - Tatenlosigkeit bei Luftreinhaltung (Landshuter Allee) bis kurz vor Erzwingungshaft
    - Verweigerung der Durchsetzung der StVO durch die Polizei

    Toll, toll, toll! Das Einzige was die CSU mit den vergangenen Bundesverkehrsministern geschafft hat ist die unverhältnismäßige Umleitung von Bundesmitteln zum Autobahnausbau und Umgehungsstraßen.

    Aber das haben sie jetzt ja auch hinter sich...

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  • FRUSTI13 vor 15 Minuten / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von kartoffelsalat

    Nachdem Bayern ein Flächenland und eines der wirtschaftsstärksten Bundesländer ist, ist der Ausbau von Autobahnen zwingend notwendig!

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