Ude kontert: Die Münchner sind keine Schmarotzer

Anti-München-Paket: Der OB wirft Söder vor, München finanziell aushungern zu wollen  
von  Willi Bock
OB Christian Ude verteidigt die Münchner gegen die Attacke des Finanzministers Markus Söder (CSU).
OB Christian Ude verteidigt die Münchner gegen die Attacke des Finanzministers Markus Söder (CSU). © az

München - Christian Ude genoss den Moment: Die Kameras auf ihn gerichtet, die Mikrofone an, eine große Schar neugieriger Journalisten um ihn herum – und er strahlend vor einem Foto Münchens in seinem Amtszimmer. Ein Wohlfühlbecken für Ude.

Das hatte ihm Markus Söder beschert. Jener Söder, der ihn aus durchsichtigen parteitaktischen Gründen am Wochenende mit seiner „Lex München“ angegriffen hatte.
Doch Söder treffe ganz München, kontert Ude. Söders Ziel sei es, die Stadt schlechter zu stellen und so eine „missliebige Kandidatur“ – seine – zu bestrafen. Eben weil Ude der Spitzenkandidat der SPD ist und den Ministerpräsidenten Horst Seehofer aus der Staatskanzlei verdrängen will.

Entlarvend sei, dass Söder nicht einmal im Ansatz sagen könne, wie er den Finanzausgleich ändern will. Nur das Ergebnis stehe schon fest: „München soll Federn lassen und schlechter stehen.“
Die Münchner hätten es nicht verdient, vom Finanzminister als „Schmarotzer“ hingestellt zu werden. Die Münchner erwirtschafteten 16,7 Prozent des bayerischen Bruttoinlandsprodukts – und bekämen nur vier bis sechs Prozent des Finanzausgleichs. Ude: „Wenn er sich so im Raum München profilieren will, dann bin ich der Letzte, der ihm in den Arm fällt.“

Genüsslich hält der OB Söder den Spiegel vor: München habe heute nicht mehr Schulden als vor 15 Jahren. Gleichzeitig habe der Freistaat seine Schulden verdoppelt.

Söders Attacke sei Teil eines „Anti-München-Pakets“: Die Stadt soll gezwungen werden, anstelle des Bundes 350 Millionen Euro für die zweite Stammstrecke zu bezahlen. Und: Die Kommunen sollen die GBW-Wohnungen kaufen. Als nächstes werden wohl die Sparkassen für die Landesbank zur Kasse befohlen.

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