Uber fürchtet um Preise in München und appelliert an den OB

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Bereits vergangenes Jahr im Sommer stellte die grün-rote Rathauskoalition einen Antrag, indem sie darum bat, die Einführung eines Mindestpreises für Mietwagen zu prüfen. Ein "ruinöser Wettbewerb zwischen Mietwagenanbietenden und dem Taxigewerbe" hätte sich laut der Grünen Stadträtin Sibylle Stöhr entwickelt. Die Stadträtin ist auch Vorsitzende der Taxikommission. (AZ berichtete)
Uber bangt um erhebliche Auswirkungen auf das bisherige Preisniveau
Für das Unternehmen Uber hätte ein Mindestpreis erhebliche Auswirkungen auf ihr Angebot – das Unternehmen schreibt: "Die über die Uber-App vermittelten Fahrten würden im Durchschnitt um 45 Prozent teurer (...)." Nun fürchtet Uber, dass das bald Wirklichkeit wird: "Die Stadt München plant offenbar die kurzfristige Einführung eines Mindestpreises für Mietwagen."
Der Kreisverwaltungsausschuss will sich am 29. Juli mit "der Festsetzung von Mindestbeförderungsentgelten für den Mietwagenverkehr" beschäftigen, schreibt das KVR auf Anfrage der AZ.
Erneute Unterstützung durch den Oberbürgermeister?
In einer Pressemitteilung appelliert Uber am Mittwoch an den Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Der hatte sich im April noch gegen den Vorschlag seiner eigenen Rathauskoalition ausgesprochen. Er halte es für den falschen Weg, "Uber künstlich zu verteuern", so Reiter in einem Interview mit Radio Gong.

Kann Uber auch wenige Monate später noch auf die Unterstützung vom OB zählen? Auf Anfrage der AZ schreibt Reiter: "Ich habe gehofft, dass wir eine Kompromisslösung finden können. Deshalb hatte ich die Taxiunternehmen und Fahrdienste zum Runden Tisch eingeladen. Eine Einigung konnte leider nicht erzielt werden." Reiter erklärt, dass eine Mindestbepreisung für Fahrdienste wie Uber unvermeidlich erscheine, wenn faire Wettbewerbsbedingungen geschaffen und die Arbeitsbedingungen der Fahrer*innen geschützt werden sollten. "Letztendlich wird darüber der Stadtrat nächste Woche entscheiden", so der Oberbürgermeister.
Mietwagen-Demo in München gegen geplante Mindestpreise
Der baldige Termin im Kreisverwaltungsausschuss ruft auch den Bundesverband "Wir fahren" auf den Plan. Der organisiert für den 24. Juli einen Protest durch die Stadt unter dem Motto "Stoppt den Preiswahnsinn – Mobilität für alle". Geplanter Start ist um 11.55 Uhr am Odeonsplatz.
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