Uber fürchtet um Preise in München und appelliert an den OB

Das Fahrdienst- und Mietwagenunternehmen bangt um drastische Preiserhöhungen in München und appelliert an Oberbürgermeister Dieter Reiter, sich gegen die geplante Einführung eines Mindestpreises für Mietwagen auszusprechen. 
Sophia Willibald
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Uber appelliert an Oberbürgermeister Dieter Reiter, um einen Mindestpreis für Mietautos zu verhindern.
Uber appelliert an Oberbürgermeister Dieter Reiter, um einen Mindestpreis für Mietautos zu verhindern. © Jens Hartmann
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Bereits vergangenes Jahr im Sommer stellte die grün-rote Rathauskoalition einen Antrag, indem sie darum bat, die Einführung eines Mindestpreises für Mietwagen zu prüfen. Ein "ruinöser Wettbewerb zwischen Mietwagenanbietenden und dem Taxigewerbe" hätte sich laut der Grünen Stadträtin Sibylle Stöhr entwickelt. Die Stadträtin ist auch Vorsitzende der Taxikommission. (AZ berichtete)

Uber bangt um erhebliche Auswirkungen auf das bisherige Preisniveau

Für das Unternehmen Uber hätte ein Mindestpreis erhebliche Auswirkungen auf ihr Angebot – das Unternehmen schreibt: "Die über die Uber-App vermittelten Fahrten würden im Durchschnitt um 45 Prozent teurer (...)." Nun fürchtet Uber, dass das bald Wirklichkeit wird: "Die Stadt München plant offenbar die kurzfristige Einführung eines Mindestpreises für Mietwagen."  

Der Kreisverwaltungsausschuss will sich am 29. Juli mit "der Festsetzung von Mindestbeförderungsentgelten für den Mietwagenverkehr" beschäftigen, schreibt das KVR auf Anfrage der AZ. 

Erneute Unterstützung durch den Oberbürgermeister?

In einer Pressemitteilung appelliert Uber am Mittwoch an den Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Der hatte sich im April noch gegen den Vorschlag seiner eigenen Rathauskoalition ausgesprochen. Er halte es für den falschen Weg, "Uber künstlich zu verteuern", so Reiter in einem Interview mit Radio Gong.

Dieter Reiter (SPD) sprach kürzlich vom "schlechtesten Haushalt aller Zeiten".
Dieter Reiter (SPD) sprach kürzlich vom "schlechtesten Haushalt aller Zeiten". © dpa/Peter Kneffel

Kann Uber auch wenige Monate später noch auf die Unterstützung vom OB zählen? Auf Anfrage der AZ schreibt Reiter: "Ich habe gehofft, dass wir eine Kompromisslösung finden können. Deshalb hatte ich die Taxiunternehmen und Fahrdienste zum Runden Tisch eingeladen. Eine Einigung konnte leider nicht erzielt werden." Reiter erklärt, dass eine Mindestbepreisung für Fahrdienste wie Uber unvermeidlich erscheine, wenn faire Wettbewerbsbedingungen geschaffen und die Arbeitsbedingungen der Fahrer*innen geschützt werden sollten. "Letztendlich wird darüber der Stadtrat nächste Woche entscheiden", so der Oberbürgermeister.

Mietwagen-Demo in München gegen geplante Mindestpreise

Der baldige Termin im Kreisverwaltungsausschuss ruft auch den Bundesverband "Wir fahren" auf den Plan. Der organisiert für den 24. Juli einen Protest durch die Stadt unter dem Motto "Stoppt den Preiswahnsinn – Mobilität für alle". Geplanter Start ist um 11.55 Uhr am Odeonsplatz.

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  • Hanna88 vor 10 Stunden / Bewertung:

    Hoffentlich kann es Uber noch verhindern! Wenn es nach Rot-Grün ginge, könnte sich bald ein Normalbürger keine Autofahrt in München leisten. Es funktioniert auf der ganzen Welt, die Fahrpreise sind vorab festgelegt und damit kalkulierbar. Ich bin es leid, mit den Taxi Fahrern jedesmal zu diskutieren, wenn sie versuchen, Umwege fahren nur um mich abzuzocken. Das passiert mit Uber nicht.

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