Trotz Protest-Zwischenfall: So begeisterte die Circus Krone-Premiere

3000 Premierengäste feiern das Krone-Winterprogramm mit Weltklasse-Artisten, Clowns, Tieren und mit Standing Ovations. Doch es gibt auch einen Zwischenfall.
Annette Baronikians |
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Vielfach prämierter Raubtier-Champion: Wenn Zirkusdirektor Martin Lacey mit seinen Löwen schmust, zeigt sich die enge Vertrautheit, die auch heuer wieder das Publikum begeisterte.
Vielfach prämierter Raubtier-Champion: Wenn Zirkusdirektor Martin Lacey mit seinen Löwen schmust, zeigt sich die enge Vertrautheit, die auch heuer wieder das Publikum begeisterte. © Petra Schramek

Auf zwei sich kreuzenden Flugbahnen jagen sie einander in luftiger Höhe. Sie wechseln ständig die Richtung und vollführen dabei tollkühne Salti, Schrauben und kunstvollste Drehungen. Die Spannung im Publikum ist spürbar.

Krone-Winterprogramm begeistert die Zuschauer – plötzlich stürmen Protestler die Manege

3000 Menschen blicken gebannt nach oben, während über ihren Köpfen neun Ausnahmeartisten in schwindelerregendem Tempo kreuz und quer herumwirbeln – oft nur handbreit voneinander entfernt. Als die neun Frauen und Männer der Truppe "Flying Royals" wieder auf festem Boden gelandet sind, gibt es tosenden Applaus. Nicht verwunderlich, schließlich präsentierten die Artisten aus den USA ein wahrlich majestätisches Luftspektakel.

Die rasante Darbietung auf dem Kreuzflugtrapez ist eines der zahlreichen Highlights des neuen Circus-Krone-Programms. Traditionsgemäß fand am Ersten Weihnachtsfeiertag die Premiere der Winterspielzeit (bis 12. April 2026) von Europas größtem Zirkus mit Stammsitz in München statt. Der Krone-Bau war komplett gefüllt – mit kleinen und großen Zirkusfans. So manche saßen in drei Generationen rund um die Manege.

Weltklasse-Zirkuskünstler und preisgekrönte Newcomer sorgen für Staunen, Lachen und für Nervenkitzel

Dort beschert das Krone-Direktorenpaar Jana Mandana Lacey-Krone und Martin Lacey unter dem neuen Motto "Ich. Du. Wir." einmal mehr ein Feuerwerk an Sensationen. Weltklasse-Zirkuskünstler sowie schon preisgekrönte Newcomer sorgen für Staunen, Lachen und immer wieder auch für Nervenkitzel. Letzteres trifft beispielsweise auf die zehn "Ultra Jumpers" aus der Mongolei zu, die eine moderne Interpretation der klassischen Schleuderbrettartistik bieten.

"Jining" begeistern mit ihren Jonglage-Künsten.
"Jining" begeistern mit ihren Jonglage-Künsten. © Petra Schramek

Wenn sich die jungen Artisten mit ihrem eigens entwickelten doppeltem Sprungbrett als Drei-Mann-Turm samt Salti herumschleudern, ist das nichts für schwache Nerven – wie auch der Auftritt von Melanie Chy, die ungeahnte Körperbeherrschung auf einem Motorrad zeigt.

Eine neuartige und sehr amüsante Mischung aus perfekter Artistik und Clownerie präsentiert das Duo "I Bac-calà", das ganz ohne Worte auskommt. Das Pärchen überzeugt mit seiner Körpersprache und poetischer Situationskomik, mal am Boden, mal auf Leiter oder Trapez.

Begnadete und lustige Artistin: die Künstlerin des Duos "I Baccalà".
Begnadete und lustige Artistin: die Künstlerin des Duos "I Baccalà". © Petra Schramek

Für Lachen sorgen auch zwei preisgekrönte Superstars der guten Laune: Fumagalli (mit dem bekannten "feuchten F", wenn er sich vorstellt) und sein Partner Daris, die neue und längst legendäre Nummern zum Besten geben.

Für eine große Überraschung sorgte der älteste (von drei Söhnen) des Krone-Direktorenpaares. Der 17-jährige Alexis Lacey-Krone zeigte nicht nur eine Prozession von weißen Kamelen, sondern überzeugte auch hoch zu Ross. Seit knapp einem Jahr erst ist er quasi Schüler seiner erfolgreichen Mutter Jana Mandana Lacey-Krone: Zirkusdirektorin mit herausragendem reiterlichen Können, das sie auch im aktuellen Programm wieder unter Beweis stellt.

Zirkus-Chefin Jana Mandana Lacey-Krone zeigt nicht nur ihre Reitkünste. Sie ist auch eine Pferdeflüsterin.
Zirkus-Chefin Jana Mandana Lacey-Krone zeigt nicht nur ihre Reitkünste. Sie ist auch eine Pferdeflüsterin. © Petra Schramek

Sohn Alexis stand letztes Jahr erstmals gemeinsam mit seinem Vater Martin Lacey, dem vielfach prämierten Raubtierlehrer, im Zentralkäfig. Heuer konnte der Junior – unter den aufmerksamen und beschützenden Blicken seines sichtlich stolzen Vaters – alleine eine Raubtierdarbietung präsentieren.

Alexis Lacey-Krone, Sohn von Martin Lacey und Jana Mandana Lacey-Krone, präsentiert erstmals weiße Kamele in der Manege.
Alexis Lacey-Krone, Sohn von Martin Lacey und Jana Mandana Lacey-Krone, präsentiert erstmals weiße Kamele in der Manege. © Petra Schramek

Für Martin Laceys unerreichtes Können als "Raubtier-Champion" mit Scheinangriffen und Schmuse-Einheiten mit seinen Löwen gab’s dann Standing Ovations. Als sich nach knapp drei Stunden der rote Vorhang zur Manege schloss, fielen sich dahinter Jana Mandana Lacey-Krone, ihr Mann und Sohn Alexis im Kreis aller Artisten glücklich in die Arme. "Wir denken, es war eine gelungene Premiere", so die Direktorin zur AZ.

Das war es in der Tat, trotz der Störung von zwei Tierrechtlern, die mitten in einer Clown-Nummer die Manege im Kronebau stürmten und dort ein Protestplakat enthüllen wollten.

Sorgen für Buh-Rufe: Tierrechtler wollen ein Protestplakat zeigen.
Sorgen für Buh-Rufe: Tierrechtler wollen ein Protestplakat zeigen. © Petra Schramek

Die Aktivisten wurden zum Ausgang befördert – unter Buh-Rufen der Zirkusfans und der Polizei übergeben (die AZ berichtete).

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