"Traurig": So reagieren Münchner auf die Oktoberfest-Schließung

Bombendrohung, gesperrtes Gelände, unklare Lage: Das Oktoberfest kann vorerst nicht starten. Wir haben Münchnerinnen und Münchner gefragt, die eigentlich auf die Wiesn wollten – zwischen Verständnis und Enttäuschung.
von  Anna Kelbel, Maja Aralica
Das Festgelände wird abgesucht.
Das Festgelände wird abgesucht. © Matthias Schrader/AP/dpa

Eigentlich wollten sie heute auf die Wiesn – doch wegen einer Bombendrohung bleibt das Festgelände zunächst geschlossen. Oberbürgermeister Dieter Reiter kündigte an, dass die Theresienwiese bis 17 Uhr durchsucht wird, bevor über eine Öffnung entschieden wird. Die AZ hat sich unter Münchnerinnen und Münchnern umgehört: Viele zeigen Verständnis für die Sicherheitsmaßnahmen, andere reagieren enttäuscht, dass das Volksfest nicht wie geplant starten kann. 

Nach der Wiesn-Sperrung: Wenig Kunden bei Mark Gruber

Mark Gruber betreibt einen Brotzeitstand in der Kobellszraße, nahe Goetheplatz.
Mark Gruber betreibt einen Brotzeitstand in der Kobellszraße, nahe Goetheplatz. © Maja Aralica

Mark Gruber macht sich wenig Sorgen um die Gefahrenlage. Über die Drohung hat er über das Internet erfahren. Die Kundschaft blieb bisher aus. "Ich hätte gedacht, dass sich die Leute, die wieder Heimgehen, etwas holen", sagt er. Er glaubt, dass die Einsatzkräfte alles tun, um das Gelände so bald wie möglich wieder zu öffnen.

Durchsage vom Wirt: Bombendrohung auf der Theresienwiese

Kathrin Wohlgemuth vom Schützenzelt.
Kathrin Wohlgemuth vom Schützenzelt. © Maja Aralica

Kathrin Wohlgemuth vom Schützenzelt berichtet von ihrer Erfahrung: "Wir haben vom Wirt die Durchsage im Zelt bekommen, dass es eine Bombendrohung gibt und wir jetzt nach Hause sollen."  Ob sie am Nachmittag nochmal eingesetzt wird, weiß sie nicht. 

Lange Schlange vor dem Hofbräuhaus

Vor dem Hofbräuhaus in der Münchner Innenstadt warten Wiesn-Besucher geduldig – Plan B nach der Sperrung des Festgeländes.
Vor dem Hofbräuhaus in der Münchner Innenstadt warten Wiesn-Besucher geduldig – Plan B nach der Sperrung des Festgeländes. © Christina Hertel

Vor dem Hofbräuhaus in der Münchner Innenstadt warten Wiesn-Besucher geduldig – Plan B nach der Sperrung des Festgeländes. 

Keine Sorgen bei Ed und Tracy aus den USA.
Keine Sorgen bei Ed und Tracy aus den USA. © Christina Hertel

Zum Beispiel stehen dort Ed und Tracy aus den USA . Er sagt: "Ich bin überhaupt nicht besorgt. Wir feiern jetzt hier und dann gehen wir heute Nachmittag aufs Oktoberfest. Ich denke, sie machen es später wieder auf.“

Leere Tischen und Bänken im Bavariapark

Noch leere Bänke: Das Wirtshaus am Bavariapark.
Noch leere Bänke: Das Wirtshaus am Bavariapark. © Anna Kelbel

Im Wirtshaus am Bavariapark geht es kurz vor Eröffnung um zwölf noch ruhig zu. Dort warten hauptsächlich Wiesn-Bedienungen, die heute bis 17 Uhr auf Abruf sind.

Aus Sydney in ihre Geburtsstadt München 

Michaela Liedl ist extra aus Sydney nach München geflogen.
Michaela Liedl ist extra aus Sydney nach München geflogen. © Anna Kelbel

Seit 15 Jahren fliegt Michaela Liedl extra für die Wiesn aus ihrer Wahlheimat Sydney in ihre Geburtsstadt München. Dort ist sie Weinfee im Ammer-Zelt. "Ich habe es von der Wiesn-Sperrung heute Früh in der U-Bahn auf dem Weg zur Arbeit erfahren. Jetzt bin ich bis 17 Uhr auf Abruf. Dass heute Abend viel los sein wird, bezweifele ich.“ Ihr Kollege Christoph Birk ist Ganter im Ammer-Zelt: "Wir können gerade eh nicht mehr tun als hier im Wirtshaus am Bavariapark zu warten.“

Wiesn-Besuch fällt aus: Alternativ-Plan für Kinder 

Grundschullehrerin Lisa Hiemisch und Lehrbegleitung Annabel Stelzer.
Grundschullehrerin Lisa Hiemisch und Lehrbegleitung Annabel Stelzer. © Anna Kelbel

Autos statt Autoscooter: Grundschullehrerin Lisa Hiemisch (r.) wollte mit ihrer dritten Klasse eigentlich auf die Wiesn. Ihr Ausweichplan: "Wir sind mit den Kindern ins Verkehrsmuseum direkt am Bavariapark gegangen. Das ist wirklich sehr zu empfehlen.“ Annabel Stelzer (l.) war als Lehrerbegleitung dabei: "Traurig waren die Kinder schon, dass sie nicht aufs Oktoberfest konnten.“

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