Sturmtief Zurbin: Die Bilanz von Feuerwehr und Polizei für München
München - Orkantief Zubin fegte von Westen über München. Manche Böen erreichen eine Stärke von über 100 Stundenkilometer. Ab 5 Uhr morgens gehen die ersten Hilferufe bei der Rettungsleistelle ein.
In der Ottobrunner Straße bricht gegen 8 Uhr ein Baugerüst zusammen. Die Alukonstruktion ist mit der Fassade verbunden. Die entfesselten Naturgewalt lässt alles in sich zusammenbrechen. Zwei Arbeiter werden in die Tiefe gerissen und unter Trümmern begraben. Einer Handwerker wird leicht verletzt. Sein Kollege wird am Kopf getroffen. Der 50-Jährige kommt schwer verletzt ins Krankenhaus.
In Laim fällt am Agnes-Bernauer-Platz ein 25 Meter hoher Baum auf fünf geparkte Autos. Zwei sind Totatschaden. Ein zweiter beschädigter Baum wird von der Feuerwehr vorsorglich gefällt. Der Waldfriedhof und etliche andere Friedhöfe werden aus Sicherheitsgründen gesperrt.
Der Sturm wirbelt im S-Bahn-Netz alles durcheinander
In der Trogerstraße in Bogenhausen demoliert der Sturm ein Hausdach. Die Feuerwehr sichert das Gebäude. Polizei und Feuerwehr melden bis zum Mittag 181 Unwettereinsätze im Stadtgebiet. Der Wind schiebt geparkte Anhänger auf Straßen, reißt Bauzäune und Verteilerkästen um.
Chaotisch geht es bei der S-Bahn zu. Umgestürzte Bäume blockieren Gleise und beschädigen Oberleitungen. Die Störungen wirken sich auf das gesamte Streckennetz aus. Auf der Flughafenlinie S8 stranden am morgen Hunderte Fahrgäste. Sie stehen im Bahnhof Seefeld-Hechendorf. Die Bahn setzt Busse und Taxis ein. "Die fuhren etwa eine Stunde nur in Richtung See und nicht nach München", berichtet AZ-Leser Volker I. (Mehr Informationen zur S-Bahn hier in einem gesonderten Artikel)
Am Flughafen fegen Böen mit knapp 100 Sachen über die Start- und Landebahnen. Der Betrieb gerät ins Stocken. Etliche Maschinen müssen Warteschleifen drehen, andere bekommen keine Starterlaubnis, haben 45 Minuten Verspätung.
Stürmisch geht weiter, warnt der Deutsche Wetterdienst. Am Samstag kann es in München schneien.
Auch für komende Woche ist neuer Schnee angekündigt. Unklar ist, ob es in München für weiße Weihnachten reicht.
Das Baugerüst in der Ottobrunner Straße. Foto: T. Gaulke
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