Stromausfall und trübes Wetter: Münchner Shoppingnacht mit Startproblem
Beim riesigen Galeria am Marienplatz ging die groß angekündigte Shoppingnacht am Samstag sogar schon am Nachmittag los.
Mit kreativen Workshops, Kochstationen, musikalischer Begleitung eines DJ und sogar eines Orchesters. Den Auftakt machte Filialchef Thomas Seybold mit einer Spende an den Verein PädCare, der Kindern im Krankenhaus den Alltag erleichtert.
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Viel war also geboten, um das Publikum nicht nur zum Stöbern und Kaufen zu bringen, sondern auch zu unterhalten. Eine größere Menschenmenge zog auch der aktuell verletzte 1860-Kicker Tunay Deniz bei der Autogrammstunde in der Löwenwelt an.
Ein wichtiger Teil des Programms für Galeria-Chef Seybold: Den Kunden das bieten, was sie eben beim Einkaufen im Internet nicht bekommen: "Begegnung, Miteinander und kleine Erlebnisse". Gerade in der Weihnachtszeit sei das wichtig, da werde "spürbar, welch unverzichtbare Rolle der stationäre Handel für uns alle spielt", sagte Seybold nach der Shoppingnacht.

Bleibt die Frage: Lohnt sich das auch? Haben die Münchner am Samstagabend nicht nur die vorweihnachtliche Atmosphäre genossen, sondern auch fleißig ihre Geldbeutel geplündert – und wofür haben sie ihr Geld ausgegeben? Anruf am Tag danach bei Wolfgang Fischer von Citypartner, der Vereinigung der Innenstadthändler. Sein Fazit ist durchwachsen, aber dennoch optimistisch.
Schock am Samstagmorgen: Stromausfall in der Innenstadt
Vor allem begann der große vorweihnachtliche Shoppingtag für ihn mit einem Schock: Stromausfall in der Innenstadt. Kurz nach zehn habe ihn der erste Anruf erreicht: Schuh Thomas hat keinen Strom. "Das war richtig heftig, und das am dritten Adventssamstag", sagt Fischer.
Auch Bettenrid, die FC Bayern-World, Hirmer und auch die Gastronomie waren betroffen. "Es waren viele Touristen in der Stadt, die mussten alle Leute wieder aus den Läden bringen", erzählt Fischer. Bei Hirmer seien die Kassen ausgefallen und erst um 14 Uhr lief alles wieder. "Eine völlige Katastrophe".
Knapp 170.000 Besucher waren es dann im Verlauf des Samstags laut Fischer in der Kaufingerstraße. "Ein guter Wert im Bereich des Vorjahres", so Fischer. Insbesondere vom Abend habe man sich zwar eigentlich mehr erhofft, "wir wussten aber, dass das völlig neu ist und sich erst herumsprechen muss". Die Stimmung sei trotz des neblig-nassen Wetters gut gewesen, auch am Christkindlmarkt und am Weihnachtsmarkt am Sendlinger Tor. Viele Touristen seien in der Stadt unterwegs gewesen, unter anderen auch viele Italiener, die mit dem Extrazug aus Rom, dem "Espresso Monaco", angereist waren.

Bilanz zur Shoppingnacht durchwachsen
Gut lief das Geschäft laut Fischer bei Galeria. Und bei den weiteren teilnehmenden Geschäften? "Je nach Unternehmen und Lage" sei es ansonsten nach 21 Uhr etwas ruhiger gewesen, sagt Fischer. Er bleibe aber optimistisch, was das diesjährige Weihnachtsgeschäft betrifft. Einerseits wegen des bevorstehenden vierten Adventssamstags, der oft gut besucht ist, andererseits auch wegen der zwei Brückentage vor Heiligabend. "Da haben viele schon frei, das sind ideale Tage, um mit der Familie oder Freunden noch mal in die Innenstadt zu gehen", erklärt Fischer.
Trotz der durchwachsenen Bilanz des Samstags wünschen sich die Innenstadthändler von der Politik mehr Shoppingnächte: "Wir hoffen, dass die Stadt im kommenden Jahr Rahmenbedingungen schafft, damit Late-Night-Shopping für den gesamten Einzelhandel in München selbstverständlich wird", sagt Fischer.
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