Zweitältestes Gebäude in München: Was wird aus dem Zerwirkgewölbe?

Das zweitälteste Gebäude der Stadt ist innen wie außen besonders. Doch gerade steht es leer. Eine neue Nutzung ist noch offen, zuerst muss ohnehin saniert werden.
Myriam Siegert
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
2  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Münchner Urgestein: das Zerwirkgewölbe an der Sparkassenstraße.
Münchner Urgestein: das Zerwirkgewölbe an der Sparkassenstraße. © Sigi Müller

Altstadt - Einst floss hier der Pfisterbach vorbei, das Hofbräuhaus ist nicht weit, das Zerwirkgewölbe, tief im Herzen der Altstadt, ist Münchens zweitältestes Gebäude. Zur Zeit der Gründung des Hofbräuhauses wurde es Herzog Ludwigs Haus genannt, daher schätzt man, dass es im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts erbaut worden ist.

Trotz großer Historie ist der - freilich denkmalgeschützte - Bau an der Sparkassenstraße (offizielle Adresse Ledererstraße 3) recht unauffällig, nur die Fresken an der Fassade erinnern an das namensgebende Zerwirken, das Verarbeiten des erlegten Wilds der Hofjagden.

1264 soll der Bau errichtet worden sein.
1264 soll der Bau errichtet worden sein. © Sigi Müller

In seiner langen Geschichte hat das Zerwirkgewölbe schon viele Nutzungen gesehen. Studiobühnen von Gärtnerplatztheater und Theaterakademie fanden hier in den 1990ern und 2000er Jahren Platz, später wurde im Club Crux getanzt, und in den Restaurants Zerwirk, Fedora und Spezlwirtschaft geschlemmt.

Zerwirkgewölbe steht schon länger leer

Nun steht das Gebäude schon einige Zeit leer und harrt einer neuen Nutzung. Vorher allerdings bräuchte es eine umfassende Sanierung.

Ab 2005 war das Staatliche Hofbräu übergeordneter Pächter des Ganzen, bis der Vertrag im Oktober 2020 "einvernehmlich" und "unabhängig von der Corona-Krise" endete, wie Dieter Knauer, Geschäftsführer der staatlichen Liegenschaftsverwaltung Immobilien Freistaat Bayern erklärt. Wie es danach nun weitergeht, sei noch nicht abzusehen. Dabei geht es nicht nur um die Art der Nutzung, sondern auch um die Kosten der Sanierung. Derzeit würden verschiedene Konzepte betrachtet, so Knauer. Ergebnisse sollen noch in diesem Jahr vorliegen. Als nächster Schritt werde dann eine staatliche Nutzung abgeklärt.

Lesen Sie auch

Entscheidet man sich dafür, übernimmt auch der Freistaat die notwendige Bestandssanierung und "weitere Anpassungen für die künftige Nutzung".

Kommt hingegen ein Vertrag mit einem anderen Partner zustande, übernehme der Freistaat "nur die zwingenden substanzerhaltenden Maßnahmen, die selbstständig durchführbar sind", erklärt Knauer. "Alle weiteren Maßnahmen müsste ein Vertragspartner auf eigene Kosten und Regie übernehmen."

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
2 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Lackl am 30.10.2021 18:46 Uhr / Bewertung:

    Icch erinner mich noch an den großen, ausgestopften, Bären, als mich meine Mutter ins Zerwirckgewölbe mitnahm um dort Wild und Geflügel zu kaufen. Vielleicht könnt man dort Marktstände unterbringen.

  • Der Münchner am 30.10.2021 00:09 Uhr / Bewertung:

    Der Pfisterbach fließt heut noch vorbei, nur im Dücker halt!

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.