Zschokkestraße: Das wird aus dem alten Gewerbehof in Laim

München - "Der Trend", sagt Richard Rüdt, "geht hin zum Teilen." Die Zeit, in der jeder sich nach dem eigenen Auto gesehnt habe, sei vorbei. Jetzt drehe sich alles um "Sharing". Weil in der Zukunft also die Menschen ihre Autos nicht besitzen, sondern sharen wollen, soll das Bauprojekt an der Zschokkestraße extra eine eigene "Sharing-Ebene" im Untergeschoss dafür erhalten. Da sollen dann E-Autos und Fahrräder gemietet werden können, also "die Mobilität der Zukunft" Platz finden. Die nicht so zukunftsträchtigen Verbrennungsmotoren bekommen ihre eigene Tiefgarage.
"Wohnverhalten und das Kaufverhalten der Menschen ändert sich"
Zukunft – das Wort fällt oft an diesem Vormittag. Kein Wunder, schließlich soll hier das "Wohnen der Zukunft" vorgestellt werden. Das möchte das Immobilienunternehmen Geho West nämlich gerne verwirklichen, hier in der Laimer Zschokkestraße, auf dem Gelände des Ex-Gewerbehofs. Dort sollen in den nächsten Jahren 300 Wohnungen gebaut werden, eingebettet in ein Konzept, das von der Sharing-Ebene im Untergeschoss bis zum Gemüsegarten auf dem Dach auf "Zukunftsfähigkeit" hin entwickelt wurde.
"Wir denken, unsere Mieter, das werden Leute sein, die arbeiten lang und wohnen allein", sagt Florian Zielinski, der Architekt des Projekts. "Wenn die spät nach Hause kommen, dann haben sie ihre eigenen Wohnungen – aber eben auch die Gemeinschaftsräume." "Wir haben Soziologen, Psychologen und Trendforscher für das Projekt befragt", sagt Richard Rüdt, Geschäftsführer der Geho West. "Das Wohnverhalten, das Kaufverhalten und das Trendverhalten der Menschen ändert sich. Das wollten wir berücksichtigen."
Gemeinschaftsräume für alle Bewohner
Die Geho-West, die hinter dem Projekt steht, ist das Immobilienunternehmen der Geschwister Markus und Nicola Ballauf. Ihre Familie lebt schon lange in Laim, das Gelände an der Zschokkestraße besaßen sie schon, als auf diesem noch Landwirtschaft betrieben wurde. Sie wollen mit ihrem Bauvorhaben, so steht das in der Pressemappe, ein Projekt schaffen, das "auch für die kommenden Generationen der Familie Ballauf einen bleibenden Wert darstellt".
Für das Bauvorhaben "Z", das den Gewerbehof ablösen soll, haben sie das Gelände zweigeteilt: Der östliche Teil, "Z Ost", bleibt im Eigentum der Ballaufs und wird vermietet werden. Im westlichen Teil sollen Eigentumswohnungen entstehen.
Die Gemeinschaftsräume aber sollen von allen Bewohnern genutzt werden können: Der Gemüse- und der Naschgarten auf dem Dach. Die Imkerei, die noch keinen festen Platz hat, die Bibliothek, die Holzwerkstatt, die Sharing-Ebene. Und der Kindergarten, der mitten im Gebäude angesiedelt wird. Familien, WGs, alte Menschen kommen als Mieter in Frage, Mietpreise kann Rüdt noch nicht nennen. Aber, klar: "Wirtschaftlich muss es natürlich sein."
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