Wolfgang Schwirz: Im Herzen ein Rock’n’Roller

Der Musik-Sammler: Wolfgang Schwirz (CSU) hat 1000 alte Platten. Im Neuhauser Bezirksausschuss gilt er als Vermittler.
Eva von Steinburg |
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Große Musik und kleine Politik sind seine Leidenschaft: Wolfgang Schwirz mit seinen Lieblingsplatten.
Daniel von Loeper Große Musik und kleine Politik sind seine Leidenschaft: Wolfgang Schwirz mit seinen Lieblingsplatten.

Neuhausen-Nymphenburg - Er teilt sich durchaus gern mit, twittert fast täglich: Als David Bowie stirbt, schreibt Wolfgang Schwirz: „Unfassbar traurig.“ Der CSU-Mann ist Fan. „Von Abba bis Zappa, reicht mein Musikgeschmack“, resümiert der 54-jährige Stadtteil-Parlamentarier aus Neuhausen. Die Musikzeitschrift „Rolling Stone“ hat er schon ewig abonniert.

Sein persönlicher Spleen: „Man darf es ja kaum laut sagen, aber ich habe über 1000 Langspielplatten im Schrank. Dazu circa 1500 CDs – darunter viel Klassik, wie Mozart, Beethoven und Sinfonien des Russen Schostakowitsch.“ Der hemmungslose Musiksammler war früher Radio-Journalist. Im Bezirksausschuss Neuhausen–Nymphenburg sitzt er jetzt, als einer der Dienstältesten. Schwirz ist Vorsitzender des Unterausschusses Bildung und Sport. Wenn der Lehrersohn bei seiner Arbeit fürs Stadtviertel eines nicht mag, dann sind das Vorurteile. „Ich verstehe mich als Menschenfreund“, sagt Schwirz. Und schlägt manch unkonventionelle Quer-Verbindung: 2015 organisiert er eine Aktion seiner CSU-Ortsgruppe (die für die Paketposthalle als Konzertsaal werben will) im Backstage – dem alternativsten Musikclub der Stadt.

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Wach blitzen die Augen hinter der randlosen Brille: Wolfgang Schwirz sitzt definitiv der Schalk im Nacken. Auf Fotos lacht er fast immer. Doch seine Kindheit in Neuhausen war überschattet: vom Tod des Vaters, eines Lehramts-Anwärters. Er starb mit nur 25 Jahren bei einem tragischen Autounfall. In der Nymphenburger Straße, im Haus an dem heute rote Rewe-Buchstaben leuchten, wuchs Schwirz auf. Als Bub spielte er im Viertel „Urwald“: „An der Renatastraße gab es ein wildes Gebüsch, in dem wir Kinder uns versteckten“, erinnert er sich. Jetzt ist hier das Krankenhaus Neuwittelsbach.

15 Jahre Arbeit fürs Viertel – ab und zu wird Schwirz in Neuhausen inzwischen erkannt: im Jagdschlössl am Rotkreuzplatz oder im Café Neuhausen. Stets trägt er Jeans, dazu ein bunt-kariertes Hemd. „Die Leute wissen: Ich bin der für den Tunnel bis zur Dachauer Straße. Und ich will, dass unsere Schulen schneller saniert werden.“ Dass die Neuhauser – mit ihren Wünschen - in einem Stadtviertelfreund, wie ihm jemanden haben, der ihre Anliegen weiterträgt, macht ihn zufrieden: „Das ist zutiefst demokratisch.“

Im BA-Gremium ist Wolfgang Schwirz mit fast jedem Mitglied per Du. Und er sucht die schwarz-grüne Zusammenarbeit: „Verbiesterte Parteiideologen gibt es überall, aber ich schätze offene Leute, die aber ihre Grundüberzeugungen haben“, sagt Wolfgang Schwirz. Seine Hoffnung für den BA 9: „Das Stadtteilparlament soll kollegialer zusammenarbeiten. Ich liebe zielführende Diskussionen – und bemühe mich sehr, dabei die Etikette einzuhalten.“ Der schwarze Schwirz – er arbeitet und wohnt in der Lazarettstraße: Als Referent für Umwelt- und Energiepolitik der Hanns-Seidel-Stiftung der CSU hat er schon lange seine Wohnung über dem Büro. Politisch ist der Neuhauser ambitioniert. Bei der letzten Stadtratswahl hat er kandidiert, hatte aber keinen besonderen Listenplatz.

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In Münchens zweitgrößtem Stadtbezirk bereitet er das große Bürgerfest 2017 mit vor – zum Jubiläum „700 Jahre Neuhausen“. Musikfreund Schwirz kennt sich super aus – mit der jungen Bandszene im Viertel. Was für starke lokale Bands dann am Rotkreuzplatz aufspielen? Überraschung!

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