Wohnen für Eltern und Alte in Thalkirchen

In Thalkirchens Mitte baut die städtische GWG geförderte Wohnungen - mit einem speziellen Belegungskonzept. Zuvor hatten hier Künstler einen Schaffensort.
Myriam Siegert
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So sollen die neuen Wohnhäuser in Thalkirchen einmal aussehen.
So sollen die neuen Wohnhäuser in Thalkirchen einmal aussehen. © Visualisierung: GWG/meuer - planen beraten

München - Wo einst Rollos gefertigt wurden und dann Kunst gemacht, wird bald gewohnt. Auf dem Grund an der Schäftlarnstraße 178 und Fraunbergstraße 4 hat die städtische Wohnungsbaugesellschaft GWG den Spatenstich für den ersten Bauabschnitt gesetzt. An dem nahmen unter anderen Stadtbaurätin Elisabeth Merk (parteilos) und Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) teil, die auch GWG-Aufsichtsratsvorsitzende ist.

Denn: Die 49 geförderten Wohnungen, die hier im Herzen Thalkirchens gebaut werden, haben eine Besonderheit. Sie sind speziell für alleinerziehende Mütter und Väter sowie für Senioren und Seniorinnen gedacht. "Ich wünsche mir, dass hier gute Nachbarschaften entstehen, denn dann gewinnen alle Bewohner", sagt Verena Dietl. "Alleinerziehende finden Bezugspersonen für ihre Kinder und alte Menschen sind durch intakte Nachbarschaften vor Einsamkeit geschützt."

Im November 2017 steht der Flachbau der alten Rollofabrik noch.
Im November 2017 steht der Flachbau der alten Rollofabrik noch. © anf


Die GWG verweist stolz darauf, dass dieses Belegungskonzept nicht die einzige Besonderheit des Projekts ist. Wegen der günstigen Lage direkt gegenüber der U-Bahn-Station Thalkirchen wird hier auch eine eigene Mobilitätsstation für die Mieter eingerichtet, die sich dort dann zum Beispiel E-Lastenfahrräder und Einkaufstrolleys ausleihen können. In Ramersdorf habe sich eine solche Station während des vergangenen Jahres bereits bewährt, heißt es.

Im Oktober 2020 ist er bereits abgerissen. Im Hintergrund sieht man St. Maria-Thalkirchen.
Im Oktober 2020 ist er bereits abgerissen. Im Hintergrund sieht man St. Maria-Thalkirchen. © anf

Zwölf Wohnungen und eine Kita

Das Gebäude soll zügig fertig werden und wird in Modulbauweise gebaut. Fassaden aus vorgefertigten Holzsandwichpaneelen werden dabei auf einem Stahlbetonskelett angebracht. Im zweiten Bauabschnitt entstehen dann auf dem angrenzenden Grundstück Fraunbergstraße 4 zwölf Wohnungen im konzeptionellen Mietwohnungsbau für Mitarbeitende von Wohlfahrtsverbänden und eine Tiefgarage. Im dritten Abschnitt ist der Bau einer Kita geplant.

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Die Gebäude der alten Rollo-Fabrik hatten lange leer gestanden, bevor Mitte 2019 Maler, Bildhauer und Graffitikünstler zur Zwischennutzung einziehen durften. Sie hatten vergeblich gehofft, noch bis Ende 2021 bleiben zu können - zumindest auf dem Teil an der Fraunbergstraße.

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14 Kommentare
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  • Dimpfe am 06.06.2021 08:22 Uhr / Bewertung:

    "für alleinerziehende Mütter und Väter sowie für Senioren und Seniorinnen gedacht." - der Plan klingt gut und sinnvoll. Aber ich befürchte, dass - wie bei sehr vielen GWG-Objekten - dort überwiegend nur "Sozialhilfeempfänger" einziehen werden. Damit schafft man mal wieder ein kleines Ghetto für "spezielle" Menschen.

    Jemand, der zu viel verdient (oder zu viel Rente erhält) um gerade eben nicht "bedürftig" zu sein, wird dort vermutlich nicht wohnen dürfen.

    Das ist seit Jahren ein Problem in München. Entweder hat man "nix", dann wird gebaut - gerne auch in besten Lagen oder man hat "viel", dann kann man sich eh überall eine Wohnung leisten.

    Die Mittelschicht bleibt aussen vor. Zuviel Geld für eine "Unterstützung", zu wenig, um sich eine ordentliche Wohnung leisten zu können ohne gleich 2/3 des Gehalts/Rente an Miete zu bezahlen.

  • ChrisS am 06.06.2021 03:36 Uhr / Bewertung:

    70er Jahre Plattenbau. Hässlich ohne Ende. Kann sich die Stadt keinen Architekten leisten???

  • DaMamaIhrBua am 05.06.2021 13:51 Uhr / Bewertung:

    Hübschhässliche Ghettos werden das.

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