Wiesn: Mit Weißbierglas die Halsschlagader aufgeschlitzt
Prozess: Ein 34-Jähriger schlug mit dem Weißbierglas zu. Das Opfer leidet bis heute
Ludwigsvorstadt Es waren Sekunden, die zwischen Leben und Tod entschieden. Mitten auf der <strong>Wiesn-Straße 4 </strong>, die den Vorfall mitbekommen hatten, kamen herbeigelaufen und drückten dem Opfer die Ader ab, retteten so sein Leben.
Der Angreifer Franz P. (34, Name geändert) muss sich jetzt wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Amtsgericht verantworten. Er war noch am Tatort festgenommen worden und sitzt seitdem in U-Haft.
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Erinnern kann sich der 34-jährige Schausteller kaum noch. Jemand habe ihm an die Schulter gelangt, er habe sich mit einer Watschn revanchieren wollen. Allerdings hatte er da noch sein halbvolles Weißbierglas in der Hand. Dann kam der Filmriss. „Ich bin erst auf der Wache wieder aufgewacht“, sagt Franz P..
Auch die Erinnerung des Opfers ist lückenhaft. „Ich habe mich nach einem Bekannten umgedreht“, erklärt Thomas K.. Und da sei es schon passiert. An einen Streit vorher kann er sich nicht erinnern. Dafür erinnert sich ein Freund des Opfers, dass sich die beiden alkoholisierten Kontrahenten angerempelt hatten: „Dann habe ich eine kreisförmige Bewegung mit einem Glasgefäß gesehen.“
Franz P. hatte aus der U-Haft heraus nie versucht, Kontakt mit seinem Opfer aufzunehmen. Dafür nutzte er gestern die Gelegenheit, sich persönlich zu entschuldigen. „Es tut mir leid. Das war nie meine Absicht. Ich bin froh, dass nicht noch Schlimmeres passiert ist.“ Thomas K. reagierte kühl: „Ich nehme es zur Kenntnis.“
Der Ex-Feuerwehrmann leidet bis heute an den Folgen des Angriffs. Seine rechte Hand ist immer noch schwach, die große L-förmige Narbe am Hals wird ihn sein Leben lang an diesen 3. Oktober 2013 erinnern. Der Prozess wird am 14. März fortgesetzt.
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