Wiesn: Mann begrapscht Betrunkenen - Prozess
Lukasz J. wird dabei von der Polizei beobachtet, als er auf dem Münchner Oktoberfest hinter dem Löwenbräuzelt einem schlafenden Betrunkenen missbraucht. Jetzt steht er vor Gericht.
München - Handwerker Lukasz J. (29) sitzt nervös auf der Anklagebank im Münchner Amtsgericht. Der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs eines widerstandsunfähigen Mannes auf dem Oktoberfest im vergangenen Jahr ist ihm peinlich.
Über seinen Verteidiger lässt er ausrichten: „Mein Mandant wollte Geld und keine sexuelle Handlung.“ Am 30. September gegen 19.45 Uhr beobachten zwei Polizisten in Zivil hinter dem Löwenbräuzelt, wie sich ein junger Mann neben einen liegenden Wiesnbesucher setzt, der gerade seinen Rausch ausschläft.
Polizist Steffen G. (29) und seine Kollegin vermuten zunächst einen Taschendieb. Steffen G.: „Dann ging die linke Hand des Angeklagten unter den Latz der Lederhose. 30 bis 50 Sekunden führt er Bewegungen aus.“ Wie man später auf einem Polizeivideo sieht, steht Lukasz J. dann auf und zündet sich „die Zigarette danach“ an.
Wenig später setzt er sich wieder neben den Schlafenden, greift erneut in die Hose. Steffen G. und seine Kollegin nehmen Lukasz J. sofort fest. Auf der Wiesnwache erzählt er, dass er an einer „Studie“ arbeite, die Reaktion der Opfer studieren wolle.
Zuletzt behauptet er, dass er es aufs Geld abgesehen habe. Staatsanwältin Rebecca Hupke: „Soll sich der Geldbeutel im Schambereich befinden? Überlegen Sie gut, was Sie hier sagen.“ Am 29. April werden weitere Zeugen gehört.
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