Wieder Erhaltungssatzung für Glockenbach- und Dreimühlenviertel

Isarvorstadt - "Im jüngsten Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung konnte die SPD-Stadtratsfraktion erneut zeigen, dass sie der wahre Garant im Kampf gegen Spekulationen am Wohnraummarkt und Luxussanierungen ist", loben sich die Genossen jetzt selbst über den grünen Klee.
Schon 1988 erhielt das Viertel erstmals den Schutz einer solchen Satzung. Nach fünf Jahren konnte die Stadtverwaltung die Sicherheit nochmals verlängern. Vor zehn Jahren bot der damalige Kriterienkatalog und die Bausubstanz sowie die Bevölkerungsstruktur im 2. Stadtbezirk keine Grundlage mehr. Die Lage schien entspannter.
Mittlerweile sieht es anders aus. Zum einen gibt es seit dem Sommer den neuen Katalog mit erweiterten Kriterien für mögliche Erhaltungssatzungsgebiete. Zum anderen änderte sich aber auch wieder die Situation im Stadtteil: Babyboom im Glockenbachviertel und ein stark aufgewerteter Innenstadtbereich.
Zwei von vielen gewichtigen Kriterien, die Ausschlag für eine neue Erhaltungssatzung gaben. Ulrike Boesser, kommunalpolitische Sprecherin der SPD-Stadtratsfraktion: „Im Glockenbach- und Dreimühlenviertel konnten wir in letzter Zeit einen erfreulichen Trend wahrnehmen. Durch den Babyboom in diesem Viertel erhöhte sich der Kinderanteil. So beleben viel mehr Familien mit Kindern, neben älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern das Leben vor Ort. Hinzu kommt noch, dass sich gerne kleine Handwerksbetriebe, Künstlerinnen und Künstler sowie Selbständige aus Medienberufen im 2. Stadtbezirk niederlassen. Ein Trend, der die Münchner Mischung nicht besser abbilden könnte. Das unterstützen wir – wollen es unbedingt erhalten.“
Andreas Lotte, örtlicher Stadtrat und wohnungspolitischer Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion: „Ich freue mich, dass wir mittlerweile in 16 Gebieten Münchens Mieterinnen und Mieter vor dem Luxussanieren und Verdrängen schützen können. Möglich macht uns das, der von uns initiierte Kriterienkatalog. Mit diesem haben wir nun noch mehr Chancen den rechtlichen Rahmen des Baugesetzbuches ausschöpfen zu können - ein Erfolg für München. Ich hoffe, dass die CSU ihren Worten endlich Taten folgen lässt und das notwendige Umwandlungsverbot kommt. Denn das Argument der Christsozialen – die FDP verhindert die Verordnung – ist ja mittlerweile hinfällig.“