Unbebautes Grundstück an der Marsstraße in München: Einfach skandalös
Neuhausen/Maxvorstadt - Man stelle sich vor, ein Bauherr aus der freien Wirtschaft hätte sich ein Sahne-Grundstück mitten in der Stadt gesichert.
Während die Situation am Wohnungsmarkt immer dramatischer wird, lässt er dieses Areal mit immer neuen Ausreden viele Jahre weiter vergammeln – obwohl er der Stadt zugesichert hatte, dort auch Wohnungen für weniger Betuchte zu errichten. Was da los wäre!
Desaster Marsstraße: Stadt München und GWG stehen in der Verantwortung
An der Marsstraße aber ist es kein privater Investor, der schwierig zu greifen ist. Verantwortlich sind die Stadt und eine städtische Wohnungsgesellschaft – in einem für Außenstehende kaum zu kapierenden Ping-Pong-Spiel, an wem es denn nun hakt. Wer formal verantwortlich ist, ist in dieser Konstellation aber eigentlich auch egal.
Denn die GWG ist eine städtische Gesellschaft. Die Stadt(verwaltung) mag formal nicht mehr zuständig sein. Politisch-moralisch ist es selbstverständlich die Pflicht von Stadträten und Stadtspitze, diesen Skandal zu beenden.
Verena Dietl und Co tragen Verantwortung für den Skandal in der Marsstraße
Denn ein Skandal, das ist es einfach, dass auf dem Areal nichts vorangeht. Wer an diesem Zustand nichts verändert bekommt, sollte aufhören, den moralischen Hammer über die freie Wohnungswirtschaft zu schwingen.
Und im Aufsichtsrat der GWG sitzt ein Who-is-who der Rathaus-Blase, Stadtbaurätin Elisabeth Merk etwa, SPD-München-Chef Christian Köning, Stadtkämmerer Christoph Frey, Neuhausens BA-Chefin Anna Hanusch. Und, als Vorsitzende: Bürgermeisterin Verena Dietl. Schon klar, offiziell gibt es mal wieder einen neuen Plan für die Marsstraße. Doch dafür, dass wirklich endlich mal die Bagger anrollen, haben sie alle eine Verantwortung.