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Unbebautes Grundstück an der Marsstraße in München: Einfach skandalös

Die AZ-Lokalchef ärgert sich sehr über die Marsstraßen-Brache in München: ein Grundstück, das in städtischer Hand liegt.
Felix Müller
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Neuhausen/Maxvorstadt - Man stelle sich vor, ein Bauherr aus der freien Wirtschaft hätte sich ein Sahne-Grundstück mitten in der Stadt gesichert.

Während die Situation am Wohnungsmarkt immer dramatischer wird, lässt er dieses Areal mit immer neuen Ausreden viele Jahre weiter vergammeln – obwohl er der Stadt zugesichert hatte, dort auch Wohnungen für weniger Betuchte zu errichten. Was da los wäre!

Desaster Marsstraße: Stadt München und GWG stehen in der Verantwortung

An der Marsstraße aber ist es kein privater Investor, der schwierig zu greifen ist. Verantwortlich sind die Stadt und eine städtische Wohnungsgesellschaft – in einem für Außenstehende kaum zu kapierenden Ping-Pong-Spiel, an wem es denn nun hakt. Wer formal verantwortlich ist, ist in dieser Konstellation aber eigentlich auch egal.

Denn die GWG ist eine städtische Gesellschaft. Die Stadt(verwaltung) mag formal nicht mehr zuständig sein. Politisch-moralisch ist es selbstverständlich die Pflicht von Stadträten und Stadtspitze, diesen Skandal zu beenden.

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Verena Dietl und Co tragen Verantwortung für den Skandal in der Marsstraße

Denn ein Skandal, das ist es einfach, dass auf dem Areal nichts vorangeht. Wer an diesem Zustand nichts verändert bekommt, sollte aufhören, den moralischen Hammer über die freie Wohnungswirtschaft zu schwingen.

Und im Aufsichtsrat der GWG sitzt ein Who-is-who der Rathaus-Blase, Stadtbaurätin Elisabeth Merk etwa, SPD-München-Chef Christian Köning, Stadtkämmerer Christoph Frey, Neuhausens BA-Chefin Anna Hanusch. Und, als Vorsitzende: Bürgermeisterin Verena Dietl. Schon klar, offiziell gibt es mal wieder einen neuen Plan für die Marsstraße. Doch dafür, dass wirklich endlich mal die Bagger anrollen, haben sie alle eine Verantwortung.

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  • Wolff am 26.06.2023 21:00 Uhr / Bewertung:

    Vielleicht fragt man einfach mal die 140 Millionen Euro, die die Stadt gerade für das Hohenzollernkarree rausgedonnert hat.

    Diese Stadtregierung und Wohnraum schaffen? Lächerlich. Aber schuld sind natürlich immer andere...

  • am 26.06.2023 15:51 Uhr / Bewertung:

    Einfach skandalös, richtig. Eben einfach grün-rot.

  • RayRayRay am 26.06.2023 10:35 Uhr / Bewertung:

    Mich beschleicht so etwas das Gefühl, dass der Lokalchef sich in der Immobilienbranche eher schlecht auskennt.

    Der Baukostenpreisindex ist seit 2015 um 62% gestiegen, davon um 40% seit Corona / Feb 2021. Das entspricht in den vergangenen 8 Jahren einer durschnittlichen jährlichen Steigerung von 4%.

    Der Bauunternehmer reicht die Baukosten an den Bauherren weiter und packt noch eine Marge drauf. Durch steigende Zinsen werden die Vorfinanzierungen einer Baustelle nochmal teurer, das wird auch mit einem Risikopuffer direkt an den Bauherren weitergegeben.

    Bauherren lassen einige Projekte in die Insolvenz laufen, da diese sich mit den neuen Kosten nicht mehr rechnen, bin gespannt über Ihren Kommentar wenn der Bauträger die Marsstr. pleite gehen lässt. Da ist dann sicher auch die böse Stadtverwaltung dran schuld.

    Oder die Stadt zahlt wahnsinning viel und dann beschwert man sich über die hohen Kosten.

    Aktuell kannst Du als Projektierer nur abwarten oder Du hast die Materialien auf Lager

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