Umstrittenes Kunstprojekt auf dem Odeonsplatz
Das Projekt „It’s never too late to say sorry“ spielt auf die Schuld der Deutschen im Dritten Reich an. Doch darf es auf dem Odeonsplatz aufgeführt werden?
Altstadt - Es ist nie zu spät, sich zu entschuldigen. Das findet das Künstler Duo Elmgreen & Dragset und will eine Kunstperformance auf dem Odeonsplatz aufführen. Doch der Bezirksausschuss Altstadt-Lehel ist damit nicht ganz einverstanden.
Das Konzept: Jeden Tag um 12 Uhr holt ein Künstler ein zirka 70 Zentimer hohes, silbernes Megafon aus einer Glasvitrine. Dadurch ruft er „It’s never too late to say sorry“, zu Deutsch: „Es ist nie zu spät, sich zu entschuldigen“, und stellt es daraufhin wieder zurück in die Vitrine.
Damit beziehen sich die Künstler sowohl auf die politische Bedeutung des Odeonsplatzes im Nationalsozialismus, als auch auf die alltäglichen Erfahrungen der Menschen.
Damit ist der Bezirksausschuss Altstadt-Lehel gar nicht einverstanden. Der Platz sei geschichtlich für eine solche Aktion zu schwer belastet, um dem Projekt zuzustimmen. BA-Mitglied Elke Elzer (FDP) forderte daher die Künstler auf, das Projekt noch einmal vor dem Gremium vorzustellen.
Das Projekt „It’s never too late to say sorry“ ist Teil eines Kunstprojektes mit dem Namen „A Space Called Public“, einer Initiative für Kunst im öffentlichen Raum. Kuratiert wird es von dem Künstlerduo Elmgreen & Dragset im Auftrag der Stadt München. Diese stellt dafür 1,3 Millionen Euro zur Verfügung.
„It’s never too late to say sorry“ wurde bereits in anderen Städten wie Rotterdam aufgeführt.
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