Ukraine-Geflüchtete in München: Umzug in die (Fest-)Zeltstadt
Riem - Nur ein paar Tage noch, dann beginnt am Samstag das große Umziehen bei den rund 1.200 Ukraine-Flüchtlingen, die aktuell in der Notunterkunft in der Messehalle C6 in Riem untergebracht sind.
Weißblaue Wände und festliche Bemalung
Spätestens am Montag soll die Halle geräumt sein, heißt es - die Messe München braucht das Gebäude wieder für sich. Die Bewohner, vor allem Frauen, Kinder und Senioren, werden ein paar Hundert Meter weiter ziehen, auf den Messeparkplatz nahe des Messeturms.

Dort bauen Arbeiter gerade eine Zeltstadt auf. Am Dienstag konnte man dort acht langgezogene Zelte mit Holzböden zählen, die Wiesnzelten ähneln. Eins davon hat sogar weißblaue Wände und festliche Bemalung, "Festzelt" steht auf einem aufgemalten Balkon an der Rückwand. Insgesamt elf Zelte mit Platz für maximal 2.300 Menschen sollen es laut Sozialreferat werden, darunter auch ein Cateringzelt, ein Medizinzelt, in dem auch die Coronatests stattfinden und ein großes Spielzelt für Kinder.
Neuer Betreiber für die Unterkunft zuständig
Auch die Sozialbetreuung, die Büros von Kreisverwaltungsreferat (KVR), Jugendhilfe, Caritas und der Polizei, die erst kürzlich auf dem Gelände der Notunterkunft eingerichtet worden sind, ziehen mit um - voraussichtlich in Container.

Neu ist, dass die Unterkunft nicht mehr vom privaten Rettungsunternehmen Aicher betrieben wird (wie zuvor bei den Hallen C5 und C6). Nach Unstimmigkeiten mit der Stadt, was den Leistungsumfang betrifft, hat letzte Woche schon die Firma Jonas Better Place den Betrieb übernommen. Für die medizinische Versorgung und die Coronateststelle in der Zeltstadt läuft noch eine Ausschreibung.
Aktuell kommen täglich zwischen 200 und 500 Geflüchtete neu aus der Ukraine in München an, 100 bis 200 werden in andere Landkreise weitergeleitet. Die Zeltstadt soll laut Sozialreferat bis Juli stehen bleiben, danach sollen die Geflüchteten in mehrere Leichtbauhallen umziehen.
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