Über 1.000 Apartments: Leerstand in der Studentenstadt

Auch nach dem Brand in der Münchner Studentenstadt wird der Wohnraum benötigt, doch saniert wurde noch nicht.
von  Myriam Siegert
Die Studentenstadt Freimann in München ist die größte Studentensiedlung Deutschlands. (Archivbild)
Die Studentenstadt Freimann in München ist die größte Studentensiedlung Deutschlands. (Archivbild) © Joachim Schulze-Ardey

Freimann - Bezahlbarer Wohnraum ist im teuren München rar, erst recht für Studenten. Naheliegend also, dass sich viele wundern - und ärgern -, warum ausgerechnet in der Studentenstadt aktuell über 1.000 Apartments leer stehen.

Landtags-SPD fordert Sachstandsbericht der Staatsregierung

Dieser Missstand war nun Thema im Landtag. Dessen Wissenschaftsausschuss hat in dieser Woche auf Antrag der SPD einstimmig beschlossen, die Staatsregierung solle einen Sachstandsbericht zur geplanten Sanierung der derzeit unbewohnten Anlagen in Freimann vorlegen.

Seit Monaten sind mehrere Anlagen sanierungsbedürftig und werden nach und nach geleert. Vor allem der Brandschutz genüge den rechtlichen Anforderungen nicht mehr, so die SPD.

Studentenstadt: Vor allem das größte Haus ist marode

Im Februar 2021 starb eine junge Frau nach dem Brand einer Sauna in einem Hochhaus in der Christoph-Probst-Straße, weitere Personen wurden verletzt. Ursache war ein technischer Defekt.

Im Februar 2021 brach in einer Sauna des Hochhauses ein Brand aus.
Im Februar 2021 brach in einer Sauna des Hochhauses ein Brand aus. © Thomas Gaulke

Doch dass die Studentenstadt in die Jahre gekommen ist, war schon klar. Hier und da wurde immer mal etwas saniert, bei Untersuchungen im Nachgang des Brandes zeigte sich jedoch, bei weitem nicht genug. Vor allem das größte der Häuser ist marode.

Rund 1.200 Wohnheimplätze drohten bis zum Jahresende wegzufallen und auf unbestimmte Zeit leer zu stehen, sagt Christian Flisek, hochschulpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. "Ein unhaltbarer Zustand", so Flisek, man brauche schnell Klarheit, wie die dringend benötigten Wohnheimplätze wieder hergestellt werden können.

Flisek kritisiert: Bayerische Studentenwerke sind notorisch unterfinanziert

Die Staatsregierung soll darlegen, seit wann sie vom Leerstand und dessen Ursachen weiß, und wie die Sanierung beschleunigt werden kann. Laut Studentenwerk brauche es dafür 130 Millionen Euro, die derzeit nicht in vollem Umfang zur Verfügung stehen. Flisek kritisiert, die bayerischen Studentenwerke seien notorisch unterfinanziert, die Staatsregierung weigere sich aber seit Jahren, dies zu ändern.

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