Trudering: Bürger wehren sich gegen Bebauung
München - Die 80 Wohnungen, die am südlichen Ende der Truderinger Fauststraße gebaut werden sollen, stoßen auf heftigen Protest der Nachbarn.
Auf der jüngsten Bürgerversammlung brachten die Gegner erneut ihre Argumente vor und erhielten für ihre Forderungen die Zustimmung der Truderinger. 15.400 Quadratmeter eingezäuntes Sportgelände an der Fauststraße, das seit Jahren brach liegt, will ein Investor jetzt mit 80 Wohnungen bebauen.
Zuletzt hatten Flüchtlinge dort gewohnt, nun wurde auf Stadtratsbeschluss ein Bebauungsplan aufgestellt. Die Nachbarn protestieren wegen des Eingriffs in Landschafts- und Wasserschutzgebiet und die "massive Bebauung".
Die städtische Planerin Marion Wolfertshofer stellte klar: "Die Neubauten sind in guter Gesellschaft, die ganze Grenzkolonie liegt im Wasserschutzgebiet!"
Simulation "völlig überzeichnet"?
Der Entwurf von Steidle-Architekten und Mahl-Gebhard-Konzepte berücksichtige die sensiblen Vorgaben des Bereichs, vernetze die derzeit durchs Gelände getrennten südlichen und nördlichen Waldflächen, sehe weniger Versiegelung und mehr Mischwald vor. Insgesamt also eine Verbesserung der Ökobilanz. "Von 24.000 Quadratmetern Umgriff blieben 14.000 grün, die übernimmt die Stadt", so Wolfertshofer.
Die Bürger forderten "Stopp der Planung, Revitalisierung der Sport- und Grünflächen sowie ein unabhängiges Gutachten zu Natur- und Landschaftsschutz".
Truderings Bezirksausschuss-Chef Otto Steinberger (CSU) kritisierte die Simulation auf einem Flyer der Bürgerinitiative Fauststraße als "völlig überzeichnet". Rote Blockbauten sind da zu sehen, die weit über die Bäume hinausragen.
Laut Vorgabe der Stadt allerdings sollen die drei- bis vierstöckigen Bauten höhenmäßig unter der Baumsilhouette bleiben. Der Bezirksausschuss forderte kürzlich, lediglich drei Stockwerke hoch zu bauen.
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