Sendling-Mord: Täter soll in die Psychiatrie
Sendling - Mit 18 Messerstichen soll der Angeklagte Marco F. (20) sein Opfer Katrin Michalk in Sendling getötet haben. Weil er zur Tatzeit erst 18 Jahre alt war, schloss der Richter nach Verlesung der Anklageschrift die Öffentlichkeit von der Verhandlung aus.Laut einem Gutachten ist der Schüler schuldunfähig.
Strafrechtlich gesehen gilt der 20-jährige Angeklagte Marco F. noch als Jugendlicher. Das Jugendstrafrecht findet grundsätzlich bis zum Alter von 21 Jahren Anwendung.
Krankhafte seelische Störung
Laut Antragsschrift der Staatsanwaltschaft ist der Angeklagte "schwach begabt" und "deutlich kontalt-gestört" mit deutlichen Störungen im formalen Denken. Insgesamt liege bei ihm eine krankhafte seelische Störung vor.
Dauerhaft in die Psychiatrie
Weil der Angeklagte für die Allgemeinheit "weiterhin gefährlich" sei, beantragte die Staatsanwaltschaft eine dauerhafte Unterbringung in der Psychiatrie gemäß §63 Strafgesetzbuch. Marco F. befindet sich derzeit bereits in der Psychiatrie. Im Prozess geht's um die dauerhafte Unterbringung.
Er wollte die Wohnung des Opfers
Ein Jahr nach dem aufsehenerregenden Mord an Katrin Michalk in Sendling muss sich der psychisch kranke Mann seit Montag vor Gericht verantworten. Der 20-Jährige hatte im Ermittlungsverfahren gestanden, die ihm wildfremde Frau mit dem Messer getötet zu haben, weil er in ihre Wohnung einziehen wollte.
Die 31-Jährige wehrte sich heftig
Am 4. Januar 2013 hatte der Anklegate sein späteres Opfer auf dem Heimweg vom Fitnessstudio gesehen. Er folgte der Frau demnach bis zu ihrem Wohnhaus und stach sie im Hausflur von hinten nieder. Die 31 Jahre alte Verlagsangestellte wehrte sich heftig und wurde immer wieder von dem Messer getroffen.
Er stach zu, bis die Klinge abbrach
Der Täter ließ erst von ihr ab, als die Messerklinge abbrach. Knapp drei Wochen nach der Tat nahm die Mordkommission den Schüler bei seiner Mutter fest. Ein Kollege lieferte den entscheidenden Hinweis: Der Jugendbeamte wusste von einem jungen Mann, der bei einem mittlerweile verurteilten Heranwachsenden eine Waffe kaufen wollte und dabei von einem geplanten Überfall sprach.
Volltreffer beim DNA-Abgleich
Der 20-Jährige war bei seiner Festnahme verletzt, seine DNA entsprach den Spuren von Fremdblut am Tatort. Im Zimmer des Schülers fanden die Polizeibeamten ein Messer mit abgebrochener Klinge. Er habe schon länger daran gedacht, eine Frau umzubringen, und in ihre Wohnung einzuziehen, gestand der 20-Jährige.
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