Polizei-DJ legt für Wiesn-Besucher auf
Auf der Hackerbrücke sorgt ein uniformierter DJ für gute Stimmung bei den Wiesn-Besuchern: Beamte der Bundespolizei spielen Musik über einen Lautsprecherwagen. Die AZ erklärt, warum
Ludwigsvorstadt - Es kommt wieder ein Schwall daher, aus mehreren Richtungen drängen die Menschen sich auf die Hackerbrücke. Es knackst und rauscht, dann dröhnt eine Stimme aus dem Lautsprecher eines Polizeiwagens: „Ich will Eure Hände sehen!“ Kurz hört man noch ein Grölen, dann setzt Partymusik ein. Der DJ legt Schlager auf.
Der DJ sitzt im Polizeiwagen und trägt eine Uniform: Klaus Macicek liefert den Mix für die Wiesn-Besucher auf dem Hin- und Heimweg. Sein Arbeitsplatz: ein Lautsprecherwagen der Bundespolizei auf der Hackerbrücke.
Vor ihm auf dem Bildschirm dreht sich ein virtueller Plattenteller, darunter schiebt er Musikdateien in die richtige Reihenfolge. Sein Ziel: der perfekte Mix aus Stimmung und Deeskalation. Das ist zum Beispiel Softrock von Bryan Adams.
Bereits zum vierten Mal steht der Musikwagen der Bundespolizei zur Wiesnzeit auf der Hackerbrücke, heuer zum ersten Mal täglich von nachmittags bis fast halb eins in der Nacht. Die Idee dahinter: „Wer tanzt, schlägt nicht“, sagt Klaus Macicek. Die Musik soll die Zeit im Gedränge angenehmer machen und Konflikte verhindern. Zwischendurch lotsen Durchsagen die Massen auf den S-Bahnsteig oder zum Hauptbahnhof.
Seit der Fußball-WM 2006 setzt die Bundespolizei diese Methode ein. „Dabei spielen wir das, was gerade in den Charts ist, in Clubs oder auf der Wiesn läuft“, sagt Maciceks Kollege Uwe Ludwig. Das geht von Schlager über Rock und Pop hin bis zu elektronischem House (einen Auszug aus dem Repertoire lesen Sie im Kasten links).
Der Musikwagen hat sogar schon eigene Fans. „Ein Besucher kommt fast jeden Tag und freut sich, wenn wir ,Westerland’ spielen.“
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